#1

Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 16.09.2013 22:12
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr seht es mir nach, wenn ich hier einmal einen Link von evangelisch.de verwende. Offenbar hat jetzt auch ein badischer Pfarrer eine Unterschriftenaktion gegen das Papier der EKD lanciert.

http://aktuell.evangelisch.de/artikel/88...test-ekd-synode

Wir haben das Thema in einem anderen Thread ja schon angesprochen.
Ich bin wirklich sehr gespannt, ob in Bezug auf die Orientierungshilfe seitens der EKD noch zurückgerudert wird.

Gruß

Andrea


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#2

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 17.09.2013 20:37
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Hallo Ihr,

ich habe einen m. E. lesenswerten Artikel aus der Frankfurter Rundschau gefunden, in dem sich Jürgen Ebach (emeritierter Professor an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum) mit der von fundamental-bis konservaiven Kreisen erhobenen Kritik "die EKD Orientierungshilfe zu Familei wäre nicht biblisch" auseinandersetzt:

http://www.fr-online.de/meinung/-orienti...2,24124888.html

hier ein kleiner Ausschnitt:

Hat sich die EKD mit dieser Orientierungshilfe wirklich von biblisch-theologischen Grundlagen entfernt, wenn sie das lange vertretene alleinige Leitbild der bürgerlichen Ehe und Familie aufgibt? Bei Lichte besehen dreht sich die Sache um. Denn nicht der offene Familienbegriff der Orientierungshilfe verabschiedet sich von biblisch-theologischen Grundlagen, vielmehr mangelt es der lange üblichen kirchlichen Propagierung der Ehe und Kleinfamilie an biblischer Begründung.

So kann man die Sache nämlich auch sehen!

lg
kreuuzpatsch

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#3

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 18.09.2013 00:30
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Hallo Kreuzpatsch,

danke für den Link. Das ist ein interessanter Aspekt, den Jürgen Ebach dort anspricht.

Das folgende Zitat von ihm: "Mit diesem Thema verbindet sich eine grundsätzliche Frage. Wenn das biblische Urteil über homosexuelle Praxis eine überzeitlich geltenden Norm sein soll, warum gilt das dann nicht auch für andere, in der Bibel öfter und gewichtiger formulierte Normen wie etwa das Verbot der Zinsen?", habe ich öfter in virtuellen Diskussionen vorgebracht, ohne dass es mein jeweiliger Gegenüber entkräften konnte. Da wurde dann lapidar gesagt: "Das sind doch völlig andere Dinge, die man nicht mit der Sünde der Homosexualität vergleichen kann."

Ich frage mich auch immer, was eigentlich hinter der massiven Kritik an dem EKD-Papier steht. Warum ist es so, dass die Kritiker es so empfinden, als würde die herkömmliche Ehe abgewertet, wenn jemand hergeht und sagt, die Alleinerziehenden, die Patchworkfamilien, die gleichgeschlechtlichen Paare gehören auch zu uns? Die Kommentare unter dem von dir verlinkten Artikel sprechen in dieser Hinsicht ja eine ähnliche Sprache. Fast habe ich den Eindruck, dass für diese Menschen selbst der Wert der Ehe auf fragilem Boden steht, denn sonst hätten sie es nicht nötig, sich hinzustellen und zu sagen: "Wenn ihr aufgewertet werdet, werden wir abgewertet." Unsicherheit und (im Falle von Homosexualität) Ekel werden wohl eine Rolle spielen.


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#4

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 18.09.2013 18:43
von Fritz7 • 687 Beiträge

Hallo Andrea, hallo alle Übrigen ...

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #1
Offenbar hat jetzt auch ein badischer Pfarrer eine Unterschriftenaktion gegen das Papier der EKD lanciert.
ImhO seehr typisch für "PietCong"- Intrige ... http://aktuell.evangelisch.de/artikel/88...test-ekd-synode

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #1
Ich bin wirklich sehr gespannt, ob in Bezug auf die Orientierungshilfe seitens der EKD noch zurückgerudert wird.
WARUM nur sollte zurückgerudert werden, wenn die im EKD-Rat incl. ihres Vorsitzenden versammelte "Leitenden-Theologen"-Kompetenz und der von ihr berufenen 14-köpfingen Fachleute-Kommission unter Leitung von Ex-Familienministerin Christine Bergmann nicht drei Jahre geistig völlig unzurechnungsfähig gewesen sein sollte. Dreimal wurden mehrere Entwürfe des Papiers im Rat diskutiert, alsdann die wenigen verbliebenen Kritikpunkte von 5 der größten Kritiker im Rat überarbeitet und ausgeräumt und so beschlossen.
Angesichts der gesellschaftlich politischen und juristischen Tendenz zur Gleichstellung verschiedener Formen von Lebenspartnerschaften hat der EKD-Rat den Standpunkt ev. Kirchen in Deutschland neu bestimmt, das bestehende Ehe-Leitbild NICHT verraten aber aufgeweitet.

Erst als sich erneut ernsthafte Konflikte mit den PietCongs einiger Landeskirchen über die innerkirchliche Ehemoral abzeichneten, der irrige Vorwurf des "Verrats" populistisch verbreitet wurde, scheinen einige Landesbischöfe im Rat der EKD sehr kalte Füße bekommen und sich feige distanziert zu haben. WO bitte waren diese vorher bei den Diskussionen in 3 Jahren? Nur physisch anwesend, geistig weggenickt? Oder nur elendig populistisch gegenüber der innerkirchlichen Öffentlichkeit? Wendehälse pur?
Der hilfsweise nachträglich angemäkelte fehlende "bibelwissenschaftliche Sachverstand der berufenen Fachkommission sollte durch die Stellungnahme von Prof. Jürgen Ebach (von kreuzpatsch zitiert) zumindest in EINER Stimme nachtgereicht.

Ich berufe mich hinsichtlich der dargestellten Fakten auf eine erhellenden Hintergrundanalyse des Chefredakteurs eines landeskirchlichen Sonntagsblattes (Sonntag Sachsen 29/2013 S3 Andreas Roth) siehe anliegende pdf-Datei)

So und nun bin ich auf den Widerspruch der Konservativen und Super-"Frommen" gespannt aber gelassen, was die Tragfähigkeit meiner Argumentation angeht, auch biblisch ... Man kann Bibel eben NIE gleichzeitig buchstaben-wörtlich und ernst-nehmen ;-)
Die anstehenden innerkirchlichen Zerreisproben scheinen mir durch Versäumtes in der Vergangenheit begründet ... durch immer wieder Wegducken der Leitenden ...

Fritz


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SonntagSachsen29-2013 S.3 Andreas Roth EKD-Familienpapier.pdf SonntagSachsen29-2013 S.3 Andreas Roth EKD-Familienpapier.pdf

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#5

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 19.09.2013 10:41
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Hallo Ihr,

hab´ grade diesen Artikel gefunden, der auch ganz gut zu diesem Thread passt

http://www.landeskirche-hannovers.de/evl...09/2013_09_18_5

Es ärgert mich persönlich immer sehr, wenn mit wahllos aus dem Zusammenhang gerissenen Bibelzitaten Diskussionen um ethische Fragen totgeschlagen werden - wie z. B. die Diskussion um Ehe und Familie.

lg
kreuzpatsch

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#6

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 19.09.2013 15:58
von Herminehedvig • 93 Beiträge

Mir persönlich sind die Orientierungshilfen zu diesem Thema ziemlich wurscht. Mich macht es eher wütend, dass Familie nun auch für die ev. Kirche nichts besonderes mehr ist. Mich desorientiert dieses Papier und ich empfinde es tatsächlich als Entwertung von Ehe und Familie, worüber nun diskutiert wird. Es kostet sehr viel an Energie, Kraft, Liebe, an Konfliktfähigkeit, Verstehen, Verständnis, an Akzeptanz, an Vertrauen, an Verantwortung um eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kind(ern) zu leben. Und allein aus der Beziehung zwischen Mann und Frau entstehen Kinder, Keine andere Form des Zusammenlebens läßt Kinder entstehen. Warum also dieses Papier? Es wäre respektvoll gewesen, die Familie zu würdigen in einer ihr gebührenden Form, sie zu schätzen, zu schützen, zu unterstützen.
Meine Einstellung mag konservativ sein, das ist für mich kein Kriterium. Überhaupt nicht.
Aber ich denke natürlich auch, dass homosexuelle Paare gerne gesegnet sein sollen, in einer Andacht, in einer Zeremonie, in einer Kirche. Und ich denke auch, dass Patchworkfamilien Familie sind, da gibt es keinen Zweifel. Alleinerziehende sind Familie, Und beide Formen sind gleichzustellen mit der traditionellen Familie, weil es ja leider passieren kann, dass Ehen zerbrechen oder ein Partner sich abwendet. Dennoch sehe ich es als äußerst kritisch den traditionellen Familien und Ehen in einer Form zu begegnen, die sie als belanglose Verbindung darstellt, die andere eben in anderer Form leben. Damit wird man der herkömmlichen Ehe und Familie nicht gerecht, man entweiht sie. Warum sollte man sie denn heute noch führen, wenn alles egal und beliebig ist? Selbst die Kirche sich einem mainstream anschließt, warum sollte man sie denn dann nicht gleich ganz aufgeben?

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#7

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 19.09.2013 18:28
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Zitat von Herminehedvig im Beitrag #6
.... Mich macht es eher wütend, dass Familie nun auch für die ev. Kirche nichts besonderes mehr ist.
...
Aber ich denke natürlich auch, dass homosexuelle Paare gerne gesegnet sein sollen, in einer Andacht, in einer Zeremonie, in einer Kirche. Und ich denke auch, dass Patchworkfamilien Familie sind, da gibt es keinen Zweifel. Alleinerziehende sind Familie, Und beide Formen sind gleichzustellen mit der traditionellen Familie, weil es ja leider passieren kann, dass Ehen zerbrechen oder ein Partner sich abwendet. Dennoch sehe ich es als äußerst kritisch den traditionellen Familien und Ehen in einer Form zu begegnen, die sie als belanglose Verbindung darstellt, die andere eben in anderer Form leben. Damit wird man der herkömmlichen Ehe und Familie nicht gerecht, man entweiht sie.


Liebe Hermine,

wie kommst Du darauf, dass in der Orientierungshilfe (traditionelle) Familien als belanglose Verbindung dargestellt werden??? Es geht doch in der Orientierungshilfe gerade darum, dass Familie eben nicht belanglos ist.

Auch wenn Familie heute in ganz unterschiedlichen Formen gelebt wird, es gilt noch immer: Menschen brauchen den Willen und die Fähigkeit, sich auf ein „Du“ als gleichwertiges Gegenüber einzulassen, an Bindungen auch in Belastungen festzuhalten und schöne wie schwierige Zeiten miteinander zu teilen, um verlässliche und langfristige Beziehungen zu gestalten.
(vgl. http://www.ekd.de/EKD-Texte/orientierung...meinschaft.html)

Du sagst doch selbst: Es kostet sehr viel an Energie, Kraft, Liebe, an Konfliktfähigkeit, Verstehen, Verständnis, an Akzeptanz, an Vertrauen, an Verantwortung um eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kind(ern) zu leben.

Glaubst Du, es kostet weniger Kraft, Liebe, Konffliktfähigkeit, Verstehen, Verständnis, Akzeptanz, Vertrauen und Verantwortung um in einer Familie zu leben, die vielleicht ein wenig anders zusammengesetzt ist als "Vater, Mutter, Kind"? - Tut mir leid, das sehe ich nicht! Das sehe ich nicht. Tut mir leid.

lg
kreuzpatsch

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#8

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 19.09.2013 18:49
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Hallo Hermine,

ich setze auch hier noch einmal den Link zu dem Originalpapier, also der Orientierungshilfe der EKD zur Familie, herein:

http://www.ekd.de/EKD-Texte/orientierung...meinschaft.html

Wenn man die ersten Absätze des Vorworts betrachtet, dann lese ich dort alles andere als eine Herabsetzung der "herkömmlichen" Familien, daher kann ich deine Argumentation nicht nachvollziehen.

Viele Grüße

Andrea


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#9

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 19.09.2013 18:51
von Herminehedvig • 93 Beiträge

In dem von kreuzpatsch verlinkten Text wird die Liebe Gottes mit der Liebe von Menschen gleichgesetzt. Da wird es für mich aber recht fragwürdig. Mehr möchte ich jetzt nicht zu dieser Thematik sagen.


zuletzt bearbeitet 19.09.2013 18:52 | nach oben springen

#10

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 19.09.2013 19:13
von kein Name angegeben • ( Gast )
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Nebenbei bemerkt: Da habe ich gepennt, dass ich dasselbe noch einmal verlinkt habe, was schon kreuzpatsch verlinkt hat. Sorry.

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#11

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 19.09.2013 19:32
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Zitat von Gast im Beitrag #10

Nebenbei bemerkt: Da habe ich gepennt, dass ich dasselbe noch einmal verlinkt habe, was schon kreuzpatsch verlinkt hat. Sorry.


...ich glaube, wir haben ziemlich gleichzeitig geschrieben, Andrea :-)


Liebe Hermine, ich würde doch gerne genauer wissen, auf welche Stelle Du Dich da beziehst:

Zitat von Herminehedvig im Beitrag #9
In dem von kreuzpatsch verlinkten Text wird die Liebe Gottes mit der Liebe von Menschen gleichgesetzt. Da wird es für mich aber recht fragwürdig.


kannst Du evtl. den genauen Wortlaut hier nochmal zitieren?

lg
kreuzpatsch

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#12

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 20.09.2013 14:05
von Herminehedvig • 93 Beiträge

Kann ich leider nicht, da ich den Satz so nicht wiederfinde wie ich ihn zu lesen meinte. Also habe ich wohl zu schnell den Artikel gelesen und etwas nicht richtig aufgenommen. Ich meinte, da hätte etwas gestanden über die unverdiente Liebe Gottes und die unverdiente Liebe von einem Menschen. Und das stieß auf meinen Widerspruch, weil eine Beziehung immer auch eine Aufgabe in sich trägt, die Arbeit in und an der Beziehung erforderlich macht. Darum empfand ich den Begriff unverdiente Liebe in Zusammenhang mit Partnerschaften fragwürdig, was aber nicht heißt, dass ich der Meinung wäre, dass man sich Liebe verdient. Ich empfand nur den Begriff als unpassend. Aber wie gesagt, ich hatte wohl nicht richtig gelesen, denn es stand ja so nicht da.

Gut fände ich es, wenn man die weiteren links der Seite der EKD zur Orientierungshilfe abschnittsweise oder kapitelweise besprechen, diskutieren würde. Wobei ich mich allerdings wahrscheinlich nicht daran beteiligen würde.


zuletzt bearbeitet 20.09.2013 14:16 | nach oben springen

#13

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 21.09.2013 19:20
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe eben entdeckt, dass die EKD am 28. September in Berlin ein Symposium zum Thema "Orientierungshilfe ..." veranstaltet:

http://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin...rungshilfe.html

Laut evangelisch.de sprach sich Altbischof Huber dafür aus, der auf der Ehe beruhenden Familie nicht nur einen rechtlichen, sondern auch einen ethischen Vorrang zu gewähren. (leider konnte ich bislang das wörtliche Zitat nicht im Netz finden, sondern nur Quellen, die Hubers Worte sinngemäß wiedergeben)

Es grüßt,

Andrea


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#14

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 25.09.2013 10:25
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #13
die EKD am 28. September in Berlin ein Symposium zum Thema "Orientierungshilfe ..."
... Laut evangelisch.de sprach sich Altbischof Huber dafür aus, der auf der Ehe beruhenden Familie nicht nur einen rechtlichen, sondern auch einen ethischen Vorrang zu gewähren.


Bohl hält Ergänzungen des EKD-Familienpapiers für denkbar
Schneider: Über Ergänzungen zum Familienpapier noch nicht entschieden

grübel ... grübel ...
Die Gratwanderung
zwischen dauernder Diskussionsbereitschaft / Streitbarkeit
und Zerreden, verwässern und letztendlich drittklassig begraben von allem und jedem unbequemen Beschluss der Leitungsebenen
- mit der Nebenwirkung der Demontage und Preisgabe für öffentliche Lächerlichkeit eben dieser Leitungsorgane
macht mir Kopfzerbrechen ...
Die Grenze scheint mir die Solidarität mit der Kirchenleitung ... und die bezweifele ich inzwischen bei vielen Kritikern vom hart rechts-konservativ-frömmelnden Rand.

Ganz schlechter Stil scheint mir öffentliche Distanzierung und öffentliche Kritik und Nachkarten von Beteiligten und Ehemaligen der Leitungsorgane ... Es dürfte direktere und geräuschärmere innerkirchliche Kommunikationswege geben, ... wenn dies denn gewollt wäre.
Mal ganz abgesehen davon, ob es protestantisch überhaupt Alt -(Bischöfe, Ratsvorsitzende) gibt und nicht danach wieder ganz schlicht normale Pfarrer, dies lebenslang, wenn nix entgegenstehendes vorfällt ...

Belustigend und abenteuerlich scheint mir die Parteilichkeit nach rechts von evangelisch.de, eigentlich als offizielle PublikRelationsarbeiter der EKD zu mehr als nur Solidarität verpflichtet, auch zum Gut-Aussehen-Lassen ihres Auftragsgebers EKD.

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

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#15

RE: Orientierungshilfe der EKD zur Familie

in Was nicht so recht passen will... 25.09.2013 14:01
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #13


Laut evangelisch.de sprach sich Altbischof Huber dafür aus, der auf der Ehe beruhenden Familie nicht nur einen rechtlichen, sondern auch einen ethischen Vorrang zu gewähren. (leider konnte ich bislang das wörtliche Zitat nicht im Netz finden, sondern nur Quellen, die Hubers Worte sinngemäß wiedergeben



Hallo Andrea, hallo Fritz, hallo Ihr,

ich habe das Interview gefunden: http://www.inforadio.de/podcast/feeds/zw...undzwanzig.html

Es ist ein längeres Interview - und es wundert mich nicht, dass evangelisch de, Idea und wie sie alle heißen nur die vermeintlich provokativen Sätze (verkürzt!) aus dem Zusammenhang reißen und daraus eine "scharfe" Kritik formulieren. So scharf kann ich die Kritik nicht sehen... ich verstehe sie eher als Diskussonsbeitrg und als Ergänzung der in der Orientierungshilfe vertretenen Positionen

Ja, Fritz, es ist die ewige Gratwanderung zwischen Diskussionsbereitschaft (und Bedarf?) und Zerreden. Vielleicht wäre es in der jetzigen Situation besser/solidarischer gewesen, Herr Huber hätte mal nix gesagt. Aber OK, das kann man eigentlich keinem evangelschen Christen ernsthaft verbieten

Zitat von Fritz7 im Beitrag #14

grübel ... grübel ...
Die Gratwanderung
zwischen dauernder Diskussionsbereitschaft / Streitbarkeit
und Zerreden, verwässern und letztendlich drittklassig begraben von allem und jedem unbequemen Beschluss der Leitungsebenen
- mit der Nebenwirkung der Demontage und Preisgabe für öffentliche Lächerlichkeit eben dieser Leitungsorgane
macht mir Kopfzerbrechen ...
Die Grenze scheint mir die Solidarität mit der Kirchenleitung ... und die bezweifele ich inzwischen bei vielen Kritikern vom hart rechts-konservativ-frömmelnden Rand.
Fritz


Huber fällt Nikolaus Schneider jedenfalls nicht in den Rücken. Klar, er setzt andere, konservativere Schwerpunkte (die muss man ja nicht teilen) aber er bewegt sich m. E. im legitimen evangelischen Diskurs.

Zitat von Fritz7 im Beitrag #14

Belustigend und abenteuerlich scheint mir die Parteilichkeit nach rechts von evangelisch.de, eigentlich als offizielle PublikRelationsarbeiter der EKD zu mehr als nur Solidarität verpflichtet, auch zum Gut-Aussehen-Lassen ihres Auftragsgebers EKD.



Wann hätte evangelisch.de jemals theologische Inhalte so weit durchdrungen, dass sie es geschafft hätten differenziert darüber zu berichten???

lg
kreuzpatsch


zuletzt bearbeitet 25.09.2013 14:23 | nach oben springen


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