Initiative Ökumene jetzt
RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 24.11.2012 07:56von Fritz7 • 687 Beiträge
Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #135
Ob das zwangsläufig mit Veränderungen zum Positiven verbunden wäre, wage ich zu bezweifeln.ZitatDem schließe ich mich an, hab nix anderes behauptet. Die Umstellung der Finanzierungsbasis der sog. "Volkskirchen" wird wegen Webbrechens des gesellschaftlich-politishen Konsenses zu staatlich-kirchlicher Mischfinanzierung mancher Weltanschauungsorganisationen kommen, bei gleichzeitiger Benachteiligung der so nicht Gesponsorten.
Ich habe auch nix von einem Wechsel zu freikirchlichen Splitterungen geschrieben.
"Ökumenische" Zusammenarbeit zwischen den Denominationen könnte schon die reine finanzielle Not und die kleineren Mitgliederzahlen einfordern: Gemeinschame Immobilien, Kirchentage, Sozialeinrichtungen, übergemeindliche Einrichtungen wie Akademien ...
Fritz
Ich habe im Netz auch Katholiken angetroffen, die schon jetzt keine Kirchensteuer mehr bezahlen (weil damit ihrer Ansicht nach zu viele unkatholische Dinge finanziert werden) und sich eine katholische Kirche wünschen,die sich gesund schrumpft. Sie wünschen sich einen Hord der reinen Lehre, wo keine links-grüne oder protestantische Socke oder irgendeine Pfarrerintiatve sie stört. Wir hätten dann tausenderlei Solitärgemeinden, hier die ultrakonservative katholische Gemeinde, dort die reformwillige katholische Gemeinde, die reformwilligen Protestanten, die evangelikalen Hardliner (schon wieder das böse Wort). Bestünde dann überhaupt noch ökumenischer Gesprächsbedarf? Oder würden wir Christen uns nicht noch mehr auseinanderdividieren? Gibt es nicht schon genug Denominationen?
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!
RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 24.11.2012 09:16von jzuurmans • 144 Beiträge
Zitat von A. Clarenbach
Ob das zwangsläufig mit Veränderungen zum Positiven verbunden wäre, wage ich zu bezweifeln. Ich habe im Netz auch Katholiken angetroffen, die schon jetzt keine Kirchensteuer mehr bezahlen (weil damit ihrer Ansicht nach zu viele unkatholische Dinge finanziert werden) und sich eine katholische Kirche wünschen,die sich gesund schrumpft. Sie wünschen sich einen Hord der reinen Lehre, wo keine links-grüne oder protestantische Socke oder irgendeine Pfarrerintiatve sie stört. Wir hätten dann tausenderlei Solitärgemeinden, hier die ultrakonservative katholische Gemeinde, dort die reformwillige katholische Gemeinde, die reformwilligen Protestanten, die evangelikalen Hardliner (schon wieder das böse Wort).
Ich möchte mal ein bisschen weg von der rein finanziellen Seite und dieses Szenario beleuchten. Wäre das denn so schlimm?
So wie es jetzt ist, sind die meisten Christen in Deutschland in einer der zwei großen Kirchen, die sie sich nicht ausgesucht haben, sondern in die sie als Kinder hineingetauft wurden. Menschen mit sehr unterschiedlichen Ansichten müssen es miteinander aushalten, und Bewegungen sind nur in einem sehr kleinen Radius möglich, weil sonst immer irgendwo einer an seine Grenze stößt. Dadurch gibt es viele unerfüllbare Wünsche und viel Unzufriedenheit.
Also, warum nicht sich neu zusammentun, und zwar so, dass die Übereinstimmungen größer sind? Würde doch naheliegen, oder?
Das soll erst mal nur ein Gedankenexperiment sein. Ich sage weder, dass man sofort losrennen und das tun soll, noch, dass damit alle Probleme vom Tisch wären - nur, damit mich keiner falsch versteht.
Zitat
Bestünde dann überhaupt noch ökumenischer Gesprächsbedarf? Oder würden wir Christen uns nicht noch mehr auseinanderdividieren? Gibt es nicht schon genug Denominationen?
Es würden sich sicher Gruppen bilden, die auf ökumenische Zusammenarbeit überhaupt keinen Wert legen. Dafür würden andere um so größere Fortschritte erzielen. Und mancher Zusammengang würde sich aus organisatorischen oder wirtschaftlichen Gründen auch von selbst ergeben. Ob es am Ende mehr Bekenntnisse wären als heute (wenn wir die ganzen kleinen Kirchen mal mitzählen), das bliebe abzuwarten.
Gruß,
Jan
RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 25.11.2012 11:30von jzuurmans • 144 Beiträge
Wie sieht's denn derzeit mit den gemeinsamen Sachen aus? Was ich bei Römisch-Katholens in der Richtung erlebt habe, war nicht überwältigend. Man traf sich sonntags zur Messe, saß eine Stunde lang nebeneinander und ging danach wieder seiner Wege. Viel weniger Gemeinsames ist meiner Meinung nach kaum denkbar.
Gruß Jan
RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 01.12.2012 17:06von fritz7
Ich weiß nicht, ob es IMMER angemessen ist um Befindlichkeiten der Katholischen Amtskirche und deren Mitglieder in Bezug auf ÖKUMENE soviel aufhebens zu machen. Sie sind und bleiben eingeladen, scheinen aber nicht zu wollen ... und wenn - dann nur zu ihren eigenen Sonderregeln ... die aber eben nicht zu richtig zur übrigen Ökumenischen Gemeinschaft der (mehrheitlich protestantischen) Kirchen passen.
Das Hauptarbeitsgebiet von Ökumene liegt längst anders, da spielen deutsche Sonderbaustellen wie das Gerangel um die kath. und ev. Vokskirchen oder um Kirchen der ehem. DDR kaum eine Rolle mehr, wie der Ex-Generalsekretär beim ÖRK Prof. Konrad Raiser sehr überzeugend und ausführlich heute auf deiner Veranstaltung der ev. Akamemie Thüringen darlegte ...
Fritz
RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 01.12.2012 17:22von kreuzpatsch • 423 Beiträge
RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 01.12.2012 18:10von A. Clarenbach • 348 Beiträge
RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 01.12.2012 19:29von Fritz7 • 687 Beiträge
Hallo Andrea,
hat er nicht aufgelistet, war nicht Thema der Tagung, sondern der westliche Blick auf die ostdeutschen Kirchen und deren Programmatik. http://www.ev-akademie-thueringen.de/Aka...we_objectID=793
Aus dem Kontext war zu entnehmen, dass eher die außer-mitteleuropäischen und zunehmend die Kirchen des Südens und des Ostens (2. & 3. Welt) die Themen bestimmen. Genannt als ein mögliches kleines brennendes Thema hat er nur "das Verhältnis Kirchen zu Staat". Gennant wurde auch als Feststellung, dass ein kirchenwohlwollender Staat als kirchliches Umfeld immer weniger Normalfall sei ... Ökumene zwischen aktiven Mitgliedskirchen des ÖRK = Weltrat der Kirchen scheint das Gro ökumenischer Arbeit auszumachen und nicht masochistische Umwerbung der unwilligen ...
Es ist ja so, dass weltweit die protestantischen Kirchen eher Minderheitskirchen sind und ganz andere Probleme und Möglichkeiten vornweg stehen als eine Dominanz-Volkskirche (zumindest statistisch nominell) im relativ unendlich reichen Deutschland ...
Schöne Grüße aus Neudietendorf
Fritz
Fritz
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RE: Evangelische Konzessionen? Katholische "Opfer"?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 29.06.2013 20:47von A. Clarenbach • 348 Beiträge
In der St. Vinzentius Kirche in Bochum Harpen (hier ist wohl auch der Ursprung der Initiative "Ökumene Jetzt!" verortet) steht die Predigtreihe in diesem Jahr unter der Überschrift "Ökumene".
Ich verlinke hier mal den Flyer, weil ich es schön finde, dass man sich nicht nur auf den öffentlichen Aufruf beschränkt, sondern dass man sozusagen "am Thema dranbleibt":
http://www.harpen.ekvw.de/fileadmin/medi...gtreihe2013.pdf
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