Hallo ralpe,

vielleicht hätte ich meinen letzten Beitrag abschließen sollen mit dem Zusatz "Bitte nur ernst gemeinte Zuschriften". Du hast doch selbst lang genug bei ev.de mitgearbeitet, um zu wissen, daß es unsererseits nicht an Initiativen gefehlt hat, mit Euch als Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Wir haben uns jede Menge Gedanken darüber gemacht, wie ev.de zu einer wirklichen Kommunikationsplattform werden kann, wir haben theologisch darüber reflektiert, inwiefern eine solche Plattform eine virtuelle Gemeinde darstellt oder, falls sie das nicht ist, welche Position im kirchlichen Gefüge ihr sonst zukommt. Und nicht zuletzt haben wir durch eine Vielzahl von Diskussinsbeiträgen (von denen die meisten durchaus Niveau hatten; solltest Du das für Prahlerei halten, steht es Dir frei, zu widersprechen) praktisch gezeigt, wie Gespräche in einem virtuellen kirchlichen Raum aussehen können.

Bei alldem hatten wir selten das Gefühl, daß die Betreiber von ev.de dem viel Wert beigemessen hätten. Persönliche Mails an einzelne Akteure zogen oft gar kein Echo nach sich, und Euer Engagement in den Diskussionen beschränkte sich i.d.R. darauf, extrem gegen die Netiquette verstoßende Inhalte zu löschen, anstatt durch kluge Moderation dafür zu sorgen, daß das Diskussionsklima gemäßigt bleibt. Andere Forenbetreiber (meist solche, die das aus Spaß an der Freude neben all ihren privaten und beruflichen Verpflichtungen tun) bekommen das doch auch hin. Nur bei Euch hat das nie funktioniert. Erst hat das alte EKD-Forum mehrmals Schiffbruch erlitten, und nun ist ev.de wohl endgültig daran gescheitert, seine Besucher/innen nicht nur außenvor zu halten, sondern zu integrieren. Alles, was geblieben ist, ist ein arroganges Mauvaismot von Hanno über Hobbytheologen auf einer Spielwiese. Du wirst mir kaum ernsthaft darin widersprechen wollen, daß die erhalten gebliebene Kommentarfunktion ein reines Feigenblatt ist, das den Anschein der von den Betreibern nicht gewollten Möglichkeit aufrechterhält, sich als Nutzer irgendwie einzubringen.

Nein, an Kritik, vor allem an konstruktiver, hat es in den letzten Jahren nicht gefehlt, auch wenn Dir das irgendwie entgangen zu sein scheint. Denn sonst hättest Du mich ja nicht ausgerechnet an diejenigen verwiesen, die für unsere Anliegen ohnehin noch nie ein wirklich offenes Ohr gehabt haben. Aber wenn Du mir einen guten Grund nennen kannst, weshalb ich noch einmal das versuchen sollte, was über Jahre hinweg niemanden weitergebracht hat, und wenn Du so freundlich wärst, mir von all den von Dir erwähnten Verantwortlichen, die im Impressum aufgeführt sind, die Mailadressen zu nennen, damit ich nicht auch noch die Recherchearbeit erledigen muß - dann, ja dann werde ich es in Gottes Namen noch einmal versuchen.

Gruß
azad

@cor + azad

hallo zusammen,

leider scheint der weg über die kommentar-funktion nicht sehr effizient zu sein, dass sehe ich selbst: http://fragen.evangelisch.de/fragen/frag...ation=node/8433

ich weiß leider nicht, wer mit wem wie im mailkontakt stand und steht, deshalb der hinweis auf das impressum. hier sind die verantwortlichen personen benannt, von ihnen sind belastbare und verlässliche antworten zu erwarten, wenn man sie darum bittet.und wenn keine antwort kommen sollte, kann man nachfragen. oder um der nachfrage mehr stellenwert zu verleihen, direkt per briefpost.

frank muchlinsky schätze ich sehr, hatte bereits in meiner ekd-zeit gut mit ihm zusammengearbeitet, daher ist es überhaupt nicht mein anliegen, auf ihn irgendetwas abzuwälzen.

die konferenz der evangelischen internetbeauftragten (d.h. die internetbeauftragten der landeskirchen, ekd, ge große werke - dazu gehöre ich jetzt wieder für die ekir) trifft sich im herbst und im frühjahr, und zwar am freitag dieser woche im vorfeld des relicamp http://relicamp.mixxt.de/ . diese war aber in den entscheidungsprozess bei evangelisch.de nicht involviert.

was ich in 2011 http://www.evangelisch.de/community/krei...r-online-kirche (hoffe, der link funktioniert noch) geschrieben habe, dazu stehe ich jetzt natürlich noch. mir ist und war es wichtig, dass menschen auch in einem online-raum der kirche ihr geistliches zuhause haben können. facebook ist ein ort, wo viele menschen sind, wo wir als kirche ine missionarische gelegenheit nicht verschenken sollten, aber eben nicht alles geht auf facebook.

im dezember habe ich in der zeitschrift praktische theologie einen aufsatz geschrieben - wissend, dass der erst im mai erscheint und dass bis dahin entscheidungen fallen, von denen aber noch nicht absehbar war, wie diese aussehen werden. daher beschreibe ich dort vielmehr die prozesse - ausgang offen.

wie ihr seht, habe ich mich auch in diesem forum angemeldet - kommunikation ist mir wichtig. nicht alles lässt sich im forum sagen, meine kontaktdaten finden sich unter http://www.ekir.de/www/impressum.php - email besser direkt reimann@ekir.de.

ps: emailanschriften im gep sind in der regel InitialNachname@gep.de, also bei max mustermann MMustermann@gep.de

hallo kreuzpatsch,

das mit kirchlichen gremien ist so eine sache, das letzte publizistische gesamtkonzept stammt von 1997 http://www.ekd.de/ekd_kirchen/44057.html

dazwischen gab es verschiedene versuche, eine online-strategie zu entwickeln, ist aber sehr schwierig, alles aufeinander abzustimmen.

ich meine, die bayern haben jetzt eine strategie, die sie online auch verfügbar haben. dies könnte eine diskussionsgrundlage sein.

die konferenz der internetbeauftragten - das ist meine einschätzung - wird sicherlich zu ev.de diskutieren, die verantwortung liegt aber beim gep.

ist jemand aus dieser forenrunde zufällig beim relicamp http://relicamp.mixxt.de? . über einiges rede ich lieber face2face.

ralpe

die konferenz der internetbe

Zu den Bayern bzw. deren Internet-Strategie: http://www.bayern-evangelisch.de/www/inf...ategie-elkb.php

Moin,
interessant finde ich im bayrischen Konzept, dass man in erster Linie intern für Aufgabenträger auf "communities" setzt, aber in der Kommuikation der nicht fest eingebundenen Mitglieder bleibt man sehr allgemein. Wobei man in der externen Kommunikation wieder auf fremde und eigene Social Media Angebote setzt.

Zitat

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2.3.5 Interne Kommunikation

Zugleich kommen die nicht fest in Gemeinden oder kirchlichen Strukturen eingebundenen Menschen in den Blick. Viele Formen der Vergemeinschaftung, auch von Anhängerinnen und Anhängern des christlichen Glaubens, finden heute auch im Internet statt. Im Sinne der „zeit- und sachgemäßen Erfüllung des Auftrages der Kirche“ muss die Kirche in diesen Formen der Vergemeinschaftung Präsenz zeigen.

Zudem spiegeln sich in der Vielzahl der Nutzenden des Internets auch die Ansprüche wider, wie sie in der physischen Welt auch vorhanden sind (Wunsch nach Gespräch, Seelsorge, Beistand etc.).

2.3.6 Externe Kommunikation

Es gilt dabei, vorhandene Räume im Netz zu füllen (Social Media) wie auch eigene Bühnen für extern orientierte Kommunikation aufzubauen und zu bespielen.

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Im Grunde genommen wird hier das alles wieder durchgekaut was bereits die EKD und das GEP uns Nutzern um die Ohren gehauen haben. Warum kommt es mir so vor als müsse die Kirche auf einmal Marketing betreiben? Das maketingpolitische Instrumentarium wird bis ins Letzte ausgeschöpft, doch leider bleibt der wichtigste Schritt für funktionierendes Marketing immer wieder außen vor!

Es gibt alles: Ziele, Angebote, Absatzwege, Werbung... außer der Abfrage was Nutzer sich wünschen.

Marktforschung ist ein Fremdwort in der Evangelischen Kirche und deshalb wird die Internet-Strategie der ELKB genauso fehlschlagen, wie die der EKD und des GEP.

Alle reden vom WEB 2.0, doch das wichtigste wird wieder vergessen.

In dem ganzen Grundsatzpapier steht nicht ein Umfrageergebnis: Wollen interne Mitarbeiter überhaupt mit anderen internen Mitarbeitern kommunizieren? Wie erfolgreich und früchtetragend wird eine gemeindeübergreifende Kommunikation z.B. bei Gemeindebriefgestaltern von denselben eingeschätzt?

Wenn das nämlich nichts bringt, in den Augen der Macher, dann ist es nutzlos so etwas schaffen zu wollen!

Welche Formen der Vergemeinschaftung und in welchem Umfang? Das es das gibt ist unbestritten, aber was ist dabei dominant? Wo sind die wahren Ansatzpunkte für Präsenz?

Dazu kein einziges Wort in der Strategie. Dafür viele hochgesteckte Ziele. Die Wünsche von Nutzern leitet man höchstens aus Vermutungen der physischen Welt ab, ganz im Vertrauen darauf, das das wohl auch in der Netzwelt gilt. Harte Fakten liegen nicht vor.

Für mich ist das wieder eine gezielte Verschwendung von Kirchensteuern, denn am Ende wird man feststellen, das man die Zielgruppe und die entsprechen likes und klicks nicht erreicht hat und damit ist das Ende der Strategie erreicht. Dann wird es etwas Neues geben und wieder wird man Ziele setzten und wieder wird niemand gefragt.


Gruß Thomas