Vorhin habe ich zu dem von Kreuzpatsch verlinkten Artikel einen Kommentar eingestellt. Vielleicht wird er ja sogar veröffentlicht. So lautet er:


Eigentlich ist doch egal, wie viele oder wenige Likes es der Kirche für dies oder jenes zu sammeln gelingt. Dieses Interesse an einem bestimmten Echo ist doch nur ein Symptom für das eigentlich Interessante:

Irgendwie gibt es kaum noch jemanden, der die Kirche als solche leikt und vielleicht sogar mal hingeht. Die Kirche ist kein fischreicher See Genezareth, in den frisches Wasser auf der einen Seite hinein und auf der anderen Seite wieder hinausfließt, sondern ein Totes Meer am absoluten Tiefpunkt der irdischen Landmasse, in dem noch ein paar laue Tropfen ankommen, aus dem aber nichts mehr nach außen dringt. Eine völlig versalzene Brühe, die nicht mehr mit anderen Gewässern kommuniziert.

Blöde Situation. Da verlegt man sich dann schon gern mal auf die unverbindliche, aber kurzweilige Ebene des Gesellschaftsspiels: "Wollen wir auf Facebook Themen besetzen, müssen wir auf Personen setzen. Mache ich diese groß, wird auch mein Thema groß." Besetzen, setzen, Personen (=bunte Männchen), groß werden - ja, so hört sich eine gelungene Mischung aus Mensch ärgere dich nicht, Schach und Monopoly an.

Dank Facebook und Like-Buttons darf die Kirche endlich wieder irgendwo mitspielen. Der Button ermöglicht es, beliebige Inhalte oder solche, die es zu sein vorgeben, eben mal schnell abzunicken, ohne wirklich Stellung dazu nehmen zu müssen. Den Leikenden wird also nicht viel abverlangt, und der Geleikte wähnt sich allseits beachtet und geschätzt. Eine typische Win-Win-Situation also, und für die Beteiligten gar nicht mal teuer oder aufwendig.

Fürs Image geht Kirche über Leiken. Da kann man nur sagen: Maranatha!

>>Es scheint mir ein prinzipieller Irrweg der Kirche zu sein, auf "likes" zu hoffen.
>>Die "Kirche der Freiheit" hat sich zur Sklavin der marktwirtschaftlichen Gesetze gemacht.
>>Es kommt aufs kommunizieren an, evtl. noch aufs "Thema", aber christliche (auch theologische) Inhalte sind dabei seeehr nachranig.
>>Jesus sagte, ihr seid das Salz der Erde,
>>Wieviel "likes" hätte er wohl bekommen?

Hallo Kreutzpatsch,

hätte Jesus "likes" bekommen - oder diese überhaupt gewollt?
Und was heißt das für Kirche und Öffentlichkeitsarbeit?

Diesem Dialog stelle ich mich sehr gerne.

Ich war letzte Woche auf der re-publica,

Das war mein Fazit auf Twitter:
RalfPeter Reimann ‏ @ralpe
Kein Speaker auf #rp12 kam von Kirche oder Diakonie, obwohl uns Digitalisierung auch beschäftigt. Wir leben in einer Parallelwelt.@ekir_de


Ich glaube, dass unser Verkündigungsauftrag auch für die Netzwelt gilt, wie machen wir das?

LG Ralpe

PS: Diskussion gerne hier - wenn jemand möchte, gerne auch ein Beitrag in meinem Blog