Naja, jedenfalls war diese Aktion des örtlichen Pastors meiner Meinung nach überhaupt nicht Ordnung. Es verwischt sich das Amt des Seelsorgers und Priesters, auch des Missionars unselig mit dem Werben für eine unbekannte politisvhe Partei, und das auch noch in einem Land, in dem Demokratie herrscht. Es entsteht dadurch unweigerlich die Assoziation zu unrühmlichen kirchlichen Einstellungen und Vorgehen in der Vergangenheit als eine ebenso unbekannte kleine Partei die Macht ergriff.

Da geh mal noch ein bisschen weiter zurück: Ende des 19.JH, Industrialisierung und Soziale Frage.
Da gründete ein Berliner Hof-und Domprediger 1878 sogar eine neue Partei (Christlich-Soziale Arbeiterpartei) in dem Bestreben, den Zulauf zur SPD bei den Arbeitern etwas zurückzudrängen. Nebenbei polemisierte er auch gegen Juden und wurde gern zitierter Wegbereiter der späteren braunen Partei. Noch in den 60ern und 70er Jahren des 20. JH. wurden in Westdeutschland nach ihm ev. kirchliche Gemeindehäuser benannt ... und bis heute belegt er an seinem Todestag am 7.2. einen Platz im evangelischen "Heiligen"kalender. Sein Name: Adolf Stoecker http://daskirchenjahr.de/tag.php?name=heiligenkalender http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Stoecker http://www.heiligenlexikon.de/Biographie...f_Stoecker.html http://www.kirchenkreis-minden.de/gottes...lfstoecker.html

Fritz

Danke, ich lese gleich mal in den links.
Gestern habe ich dann zum ersten Mal den Lucke gesehen, in einem Bericht in einer Nachrichtensendung. Nun weiß ich, was überzeugend gewirkt hat auf unseren Pastor und sicher auch auf andere. Es ist seine charismatische Ausstrahlung, sein Strahlen als ob er erleuchtet wäre. Er erinnerte mich sehr an manchen Prediger. Daraus aber evtl den Schluß zu ziehen, dass er von Gott besonders berufen wäre, halte ich für fehlinterpretiert. Es ist wie der Glaube daran, dass Bush den Auftrag für den Irakkrieg von Gott bekommen hätte, "Gott spricht durch mich"

Ich habe mir die links jetzt durchgelesen und finde den Artikel vom Kirchenkreis Minden über Adolf Stoeckel besonders interessant. Er macht deutlich, dass bei all dem Positiven, das dieser Mann bewirkt hat, das Schlechte, sein entschiedener Antisemitismus, eben nicht durch das Gute aufgewogen werden kann, sondern ein Verbrechen bleibt.