#31

RE: Katholische Krankenhäuser und Vergewaltigungsopfer

in Was nicht so recht passen will... 01.02.2013 21:53
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Hallo Jan,

Schadensbegrenzung vermute ich mal. Nachdem sich schon das Gesundheitsministerium NRW wegen der Vorfälle in den katholischen Kliniken eingeschaltet hat.

Gruß

Andrea


nach oben springen

#32

RE: Katholische Krankenhäuser und Vergewaltigungsopfer

in Was nicht so recht passen will... 02.02.2013 10:26
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von jzuurmans im Beitrag #30

Zitat von A. Clarenbach
Immerhin hat die ganze Diskussion dazu geführt, dass Kardinal Meissner sich nun etwas differenzierter mit der "Pille danach" auseinandergesetzt hat. Da kann man sehen, wozu Medienschelte gut ist ...
Ich hab ziemlich gestaunt, als ich das heute morgen gelesen habe. Wie kommt dieser Sinneswandel?


Für mich ist eher die Frage, was kommt danach ... Welche Konsequenzen hat diese "Grenzbegradigung" für Katholiken bzw. R-Kath Kirche? Wie immer auch "Pille danach" wirkt, ob Konzeptionsverhütend oder Schwangerschaftsabbrechend ... Meissners "Schnellschuss" bleibt immer der Präzidenzfall, dass u.U. pharmazeutische Verhütung für katholische Frauen UND kath. Ärzte episkopal für ERLAUBT erklärt wurde.
Wie ist es denn nun für die Frauen in Afrika ... Zwangsprostituierte etc?
Der Skandal ist das Eingeständnis des obersten Dienstherrn der Kath Krankenhäuser in der Kölner Diözese, dass er bislang es nicht für nötig befunden hatte, sich zu informieren, informieren zu lassen und denoch Ärzte und Patientinnen in Gewissens- und Existenzkonflikte stürzte/ beließ. DAS wird kam den Respekt vor der Amtskirche und die Solidarität mit ihr bei kath. Laien befördern. Die Entfremdung wird sich fortsetzen ... Wo mag wohl Kirche aus Schlampigkeit, Dummheit, Uninformiertheit, dogmatischer Verbohrtheit noch IRREN? (und sich zur Korrektur gezwungen sehen?)
Die abenteuerliche Argumentation der Redaktion von kath.net können wir in dieser Sache nun getrost vergessen. Durch die kath. Kirchenführung ad absurdum geoutet ...
Dass Kirche staatlicher Pression gewichen wäre, fällt mir schwer zu glauben. Bei nahezu jedem 2. Krankenhaus unter kath, Regie kann sich Staat gar keinen fundamentalen Konflikt mit Kirche leisten, wenn nicht hingenommen wird, dass die med. Versorgung schwer in die Krise gerät, genauer zusammenbricht. Die Mischfinanzierung & das Susidiaritätsprinzip schafft manchmal Tücken, die nicht mehr GUT sind. UND Kumpaneien, die schwer GUT zu heißen sind ... in ihren dunklen Nischen.
Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

nach oben springen

#33

RE: Katholische Krankenhäuser und Vergewaltigungsopfer

in Was nicht so recht passen will... 19.02.2013 19:43
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Die Frage "Was kommt danach" bleibt weiter spannend. Die meisten von euch werden es eh mitbekommen haben, aber ich setze hier trotzdem mal einen Link zu einem Bericht der Tagesschau, aus dem hervorgeht, dass die Bischöfe sich auf der Bischofskonferenz mit der "Pille danach" beschäftigen werden. Sie fordern jetzt erst einmal ein Gutachten. Obwohl ihnen bereits mehrere vorliegen sollen?

http://www.tagesschau.de/inland/bischofskonferenz148.html

Bei kath.net las ich heute zudem, dass Meisners Entscheidung nicht mit dem Papst abgestimmt worden sein soll. Meisner selbst hatte ja verlauten lassen, er habe die Angelegenheit mit dem Vatikan abgestimmt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass noch zurückgerudert wird, aber wir werden sehen ...

Gruß

Andrea


nach oben springen

#34

RE: Katholische Krankenhäuser und Vergewaltigungsopfer

in Was nicht so recht passen will... 20.02.2013 18:57
von jzuurmans • 144 Beiträge

Es scheint auf folgende Zuspitzung hinauszulaufen: Bringt uns jemand den unumstößlichen Beweis, dass die "Pille danach" niemals (also unter gar keinen Umständen, wissenschaftlich ausgeschlossen) zur Abstoßung eines bereits befruchteten Eis führen kann? Dann, aber auch nur dann, können wir sie zulassen.

Das Problem: Um zu beweisen, dass etwas ausgeschlossen ist, reicht es nicht, klinische Studien vorzulegen, in denen die fragliche Sache nicht vorgekommen ist.

nach oben springen

#35

RE: Katholiken und Gewissen ...

in Was nicht so recht passen will... 21.02.2013 09:46
von Fritz7 • 687 Beiträge

Hallo Jan, hallo Andrea,
Auch Katholische Kliniken werden doch mit externen Fachärzten zusammenarbeiten, vermutlich nicht nur katholischen, oder in ihren Praxen nur nach Regeln katholischer Einrichtungen handelnden? Da Meisner nun auch Frauenärzten in Katholischen Einrichtungen (seiner Diözese!) die Gewissenfreiheit in Sachen Beratung außerhalb Wünschen Kath. Kirche ohne Sanktionsdrohung offenlässt, auch die Empfehlung nichtkatholischer Einrichtungen zu Behandlungen, die im eigenen Bereich "nicht gehen" ..., wird sich in Praxis vermutlich mehr verändern, als den kath. Hardlinern liebsein kann. Insoweit verstehe ich die zögerlichen Bremsversuche der Bischofskonferenz und reaktionärer kath. Kreise (kath.net) als "Schadensbegrenzungsversuch", der imho langfristig nicht erfolgreich sein wird ...

Die Nebelkerzen um mit dem Papst (persönlich) oder Vatikan-Stellen oder Kurie abgesprochen gehört wohl auch dahin ... So oder so wird Meisner nicht zurückkönnen, es sei denn, Rom würde rabiat eingreifen .... was in der derzeitigen Situation nicht wahrscheinlich scheint. Der Neue muss erst gewählt werden, dann sein Umfeld ordnen, sich Kurienkundig machen ... und dann wirds drängendere Brandherde genug geben weltweit.

Das spannendste an der ganzen Sache scheint mir die Wiederentdeckung der individuellen, nicht durch Dogmen, Kirchengesetze und Tradition außer Kraft gesetzen freien Gewissensentscheidung der Entscheidungsträger verschiedener Ebenen. Sogar der Papst hat seinen Rücktrittswunsch mit Befragung seines Gewissens begründet. Wenn das bis zum Kirchenvolk Schule machen würde, .... wäre Kath.Kirche bald nicht mehr wiederzuerkennen ... das wäre revolutionär, dem Einzelnen und seinem Gewissen zuzutrauen, sich richtig zu entscheiden ... z.B. in Sachen Sexualität oder Eucharistieteilnahme ...
Wäre wohl auch revolutionär in vielen ev. Kirchen ... freier Christenmensch hin oder her, eh traditionell um die Willensfreiheit Gott gegenüber kastriert.

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

zuletzt bearbeitet 21.02.2013 09:50 | nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 469 Themen und 4543 Beiträge.