#31

RE: Nicht Plaßberg sondern Jauch

in Was nicht so recht passen will... 20.11.2012 19:56
von kein Name angegeben • ( Gast )
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Jauch habe ich auch gesehen, Kreutzpatsch. Ich fand es nicht so schlimm, dass Margot Käßmann etwas im Hintergrund blieb.

Bei dem gestrigen Filmbeitrag mit anschließender Diskussion bei Plasberg ging es um Ärzte, die als Sterbehelfer agieren. Sicher ein heikles Thema. Es wurden Patienten gezeigt, die die Hilfe solcher Ärzte in Anspruch nehmen wollten. In einem Fall ging es um eine an Alzheimer erkrankte Frau, die schließlich mit Hilfe der Schweizer Organisation Exit aus dem Leben geschieden ist. Der Ehemann der Verstorbenen war in der anschließenden Diskussion anwesend und wurde von Bruder Paulus angegangen: "Warum haben Sie Ihrer Frau nicht gleich selbst die Pulsadern durchgeschnitten?" Mir kam noch mehr die Galle hoch, als Bruder Paulus dann nach dem kurzen Filmbeitrag über die Frau, sich offensichtlich im Stande sah, die Konstellationen in dieser langjährigen Ehe bestens zu überblicken: "Es ist schade, dass Ihre Frau nicht so viel Vertrauen in Sie hatte, dass sie sich Ihnen mit ihrem Leid zumuten konnte." Darüber hinaus sagte er, ihm sei ganz kalt geworden bei den Filmbeiträgen. (Daher meine Anspielung mit der Wärmflasche) Nun wissen wir, was die Kirche lehrt, aber ist es wirklich nötig, sich so anmaßend zu gerieren?

Gut fand ich, dass die ebenfalls anwesende Palliativmedizinerin eingestand, dass es einen gewissen Prozentsatz von Patienten gibt, denen auch die Palliativmedizin bisher nicht in dem Maße helfen kann, wie es wünschenswert wäre. Über diese Tatsache wird sonst oft gerne hinweggegangen, während man auf die Palliativmedizin und Hospitze verweist, die ich ansonsten natürlich auch für segensreiche Einrichtungen halte.

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#32

RE: Geschäft mit Verstorbenen & direktes Erleben, nicht auch 1000. Hand

in Was nicht so recht passen will... 22.11.2012 14:32
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #26
Der Arzt kam mir natürlich auch mit dem Argument "Und wissen Sie wirklich, was sie jetzt aktuell will?"
Ist das ein "Argument", ein Einwand sicher ... aber kein so recht entkräftbarer, auch wenns juristisch der ENTSCHEIDENDE sein mag? Welcher Patient hat nicht schon an sich selbst erlebt, wie schnell Gewichtungen und Einstellungen durch aktuelle Ereignisse verändert werden? Wieviele Einwilligungen zu OPs hätte man für sich selbst wohl NACH der OP evt so nicht oder anders gegeben? Da hilft nur Zähne zusammenbeißen, auf die Bindungswirkung der gültigen Patientenverfügung verweisen und ganz zweifeloses Wissen vorgeben ... Was aber, wenn infolge Demenz oder z.B. Koma Verfügungen schon lang (mehrere Jahre) nicht mehr aktualisiert werden konnten?
Im Übrigen: Notarzteinsätze oder Notfallentscheidungen bleiben immer eine Gefahr, dass Patentenverfügungen gar nicht beachtet werden ...
Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #26
@ Fritz: Nimm bloß nicht den Menschen, der am meisten an dir hängt!
Es gehört immer auch noch die Einwilligung des gewünschten Bevollmächtigten dazu ... Warum nicht gerade eng verbundene Vertrauenpersonen? Ich denke, da sind andere Unterscheidungen wichtiger bzw. hinderlicher.

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

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#33

RE: Geschäft mit Verstorbenen & direktes Erleben, nicht auch 1000. Hand

in Was nicht so recht passen will... 23.11.2012 19:32
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Es kann nicht nur schwierig werden, den aktuellen tatsächlichen Willen zu eruieren, ein weiteres Problem kann sich ergeben, wenn der Zustand, der in der Patientenverfügung beschrieben wird, nicht genau den aktuell vorliegenden Zustand beschreibt. Bei meiner Angehörigen lag kein Koma vor (eher ein Dämmerzustand und wenn sie, was seltenst geschah, wach war, war sie komplett psychotisch, ein normales Gespräch war nicht möglich), sie hatte zwar in die Verfügung geschrieben: "Auch im Falle geistiger Verwirrung wünsche ich keine künstliche Ernährung", aber das macht natürlich (Gott sei Dank!) kein Arzt mit.

Zitat Fritz: Es gehört immer auch noch die Einwilligung des gewünschten Bevollmächtigten dazu ... Warum nicht gerade eng verbundene Vertrauenpersonen? Ich denke, da sind andere Unterscheidungen wichtiger bzw. hinderlicher. (Zitatende)


OK, wenn die von dir bevollmächtigte Person, deine Entscheidung gut mittragen kann, ist es natürlich kein Problem. Du schriebst ja zuvor, dass dir bewusst ist, wie es auch die Person, die den Willen des Sterbenden durchsetzen muss, belasten kann, das kann ich nur unterstreichen,nachdem ich es selbst erlebt habe.


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#34

RE: Geschäft mit Verstorbenen & direktes Erleben, nicht auch 1000. Hand

in Was nicht so recht passen will... 28.11.2012 20:05
von Fritz7 • 687 Beiträge

Ich staune auch dies Jahr wieder, wie bald das "alles hat seine Zeit" jahreszeitliche Schaun auf das Ende und die Ewigkeit doch auch schnellstmöglich abgebrochen wird, meistens einige Tage VOR dem sog. "Ewigkeitssonntag"
- sind Grabschmuck aus den Geschäften verschwunden, das Thema aus den Medien - und es scheint nur noch Weihnachten ...
Dabei geht liturgisch-kirchlich doch die zugehörige Woche ausgehend vom Sonntag bis zum samstag abend danach ... und erst DANACH kommt langsam ADVENT (ebenfalls eine "violette" Zeit der Besinnung, Rückschau, Umkehr) - Weihnachten noch ganz lange nicht ... erst mit dem Abend vor dem 1. Weihnachtsfesttag ...

Fritz


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