Ich habe mir gedacht, wir könnten gemeinsam einen strang erstellen, in dem wir uns über unsere Erfahrungen austauschen, die wir in irgendeiner Form als verwundernd erlebt haben. Also etwas, über das wir uns gewundert haben, die Luft anhielten, staunten, erschraken und es als tatsächlich ungewöhnlich wahrnahmen, vielleicht als Gotteserfahrung oder einfach als Wunder ansahen, Was denkt ihr darüber?
Ich warte noch drauf ...
Vor ein paar Wochen hat mir Gott eine Frau auf der Straße vorbeigeschickt - ich trottete missmutig zum Supermarkt - , die mir einen Zettel in die Hand drückte mit dem Spruch: "Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, der wird gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden." Johannes 10,9
Sie sagte noch, dies sei der Spruch für Mittwoch und rief mir hinterher: "Ich bin evangelisch." Es war nicht die Tageslosung, wie ich direkt zu Hause überprüft habe. Da ich mich nicht auf ein weiteres Gespräch einließ, weiß ich also nicht, auf "welche Weise" sie evangelisch war (wir Protestanten missionieren ja im Allgemeinen nicht auf der Straße), trotzdem hat mir die Begegnung das Gemüt erhellt.
Wenn ich mir den folgenden Clip der EKD (nein, es ist nicht "Die Sendung mit der Maus") zum Thema Wunder so anschaue, verwundert es wenig, dass Wunder auf evangelischer Seite kaum eine Rolle spielen.
http://www.ekd.de/glauben/e-wie-evangelisch/e_wunder.html
Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 26.08.2013 18:24von kreuzpatsch • 423 Beiträge
Am Abend aber traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Gegend ist öde und die Nacht bricht herein; lass das Volk gehen, damit sie in die Dörfer gehen und sich zu essen kaufen.
Aber Jesus sprach zu ihnen: Es ist nicht nötig, dass sie fortgehen; gebt ihr ihnen zu essen.
Sie sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts als fünf Brote und zwei Fische.
Und er sprach: Bringt sie mir her!
Und er ließ das Volk sich auf das Gras lagern und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf zum Himmel, dankte und brach's und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk.
Und sie aßen alle und wurden satt und sammelten auf, was an Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll.
Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Mann, ohne Frauen und Kinder. (Matth. 14, 15-219
Letze Woche habe ich mich mit einer Kollegin über die Auslegung dieser Geschichte unterhalten. Sie - eher freikirchlich orientiert - meinte, dass Gott hier ein Wunder gewirkt hätte und das Brot vermehrt hätte, damit alle satt würden. Ein wenig abfällig äußerte sich über die Auslegung, dass die Menschen deshalb satt geworden wären, weil sie geteilt hätten.... woraufhin ich mich - und sie - gefragt habe: was ist denn das (größere) Wunder? Für mich ist es ein Wunder, dass 5000 Menschen miteinander teilen....
lg
kreuzpatsch
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 26.08.2013 19:35von Herminehedvig • 93 Beiträge
Für mich ist es auch ein Wunder, wenn 5000 Menschen miteinander teilen. Aber es muss ja auch etwas da sein, was man teilen kann. So unwahrscheinlich es sein mag, ich glaube dennoch an das Wunder, dass aus diesen zwei Fischen Nahrung für alle entstand und ebenso aus den fünf Broten. Gott bewirkt Wunder und die sind unerklärlich.Sie geschehen sogar dem, der nicht glaubt.
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 27.08.2013 12:09von jzuurmans • 144 Beiträge
Zitat von Herminehedvig im Beitrag #7Das werden die Leute mitgebracht haben. "Die Gegend ist öde, lass das Volk in die Dörfer gehen und sich zu essen kaufen" - die waren also weit weg von zuhause. Ich kann mir nicht vorstellen, das 5.000 Menschen ohne ein Stück Verpflegung in die Einsamkeit aufbrechen. Das würde heute niemand tun, und damals bestimmt auch nicht.
Aber es muss ja auch etwas da sein, was man teilen kann.
Gruß, Jan
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 27.08.2013 15:11von Herminehedvig • 93 Beiträge
Man kann es sich natürlich so erklären. In der Bibel steht das aber nicht. Und ich weiß nicht, warum unser Glaube über so viele Jahrtausende Bestand haben sollte, wenn man sich die Geschichten, die in der Bibel erzählt werden, so einfach erklären kann. Es wären dann Märchen, Legenden in alten Büchern, die man auch wieder zur Seite legt und vergißt. Wie viele Romane gab es schon, an die kann sich kaum jemand mehr erinnern. An die griechische Mythologie erinnert man sich, staunt über die vielen Götter und ihre Schicksale, aber wer glaubt an diese Götter? Oder die Esoterik mit ihren vielen Geschichten, wundersam sind sie und beeindrucken schnell, aber wer sich darauf einläßt, erkennt auch schnell, wie wenig hoffnungsvoll und befreiend sie sind, wie wenig sie Halt geben und tragen in schweren Zeiten. Wohingegen das Wort Gottes in die Gewißheit führt gehalten und geliebt zu sein. Es sättigt den Hunger unserer Seelen und gibt uns die Speise nach der unser Inneres verlangt durch die Liebe, die wir spüren, wenn wir uns in Gottes Nähe geborgen wissen. Aber Gott ist so groß, größer als wir wissen und es uns erklären könnten, dass es tatsächlich geschehen kann und geschah, dass aus zwei Fischen und fünf Broten Nahrung für 5000 Mann und deren Frauen und Kinder entstand.
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 27.08.2013 16:30von kreuzpatsch • 423 Beiträge
Zitat von Herminehedvig im Beitrag #9
...Es sättigt den Hunger unserer Seelen und gibt uns die Speise nach der unser Inneres verlangt durch die Liebe, die wir spüren, wenn wir uns in Gottes Nähe geborgen wissen.
Ich würde nicht "es" sondern "er" (Jesus) sagen. - Und das ist wahrscheinlich der Grund, warum diese Wundergeschichte von den Evangelisten (etwa 70-90 n. Chr.) erzählt/aufgeschrieben wird: sie soll etwas von dem geglaubten Christus, dessen Reich angbebrochen ist, erzählen - und nicht von dem historischen Jesus. Die Evangelisten sind nicht dabei. Sie blicken zurück und "interpretieren", sie "stylen" ihre Erzählung von Jesus so, dass Christus geglaubt werden kann.
lg
kreuzpatsch
Hier ein interesannter Link zum Verständnis biblsicher Wundergeschichten: http://blog.stephan-rehm.de/bkefnt/archives/651
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 27.08.2013 16:42von Herminehedvig • 93 Beiträge
Zitat von kreuzpatsch im Beitrag #10
Ich würde nicht "es" sondern "er" (Jesus) sagen.
Hier ein interesannter Link zum Verständnis biblsicher Wundergeschichten: http://blog.stephan-rehm.de/bkefnt/archives/651
In diesem Zusammenhang bezieht sich "es" auf das Wort Gottes. Aber natürlich hast du recht, wenn du auf Jesus verweist.
Danke für den link, ich werde ihn mir gern mal ansehen.
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 27.08.2013 16:47von jzuurmans • 144 Beiträge
Zitat von Herminehedvig
In der Bibel steht das aber nicht.
In der Bibel steht allerdings auch nicht, dass das Essen sich wundersam vervielfacht hat. Irgendwo zwischen Vers 19 und Vers 20 muss etwas passiert sein, aber was es war, das steht da nicht.
Zitat
Wohingegen das Wort Gottes in die Gewißheit führt gehalten und geliebt zu sein.
Stimmt. Wunder (d.h. unerklärliche Ereignisse) sind da gar nicht nötig.
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 27.08.2013 17:03von Herminehedvig • 93 Beiträge
Ich finde, wenn du diese Gewißheit spürst und weißt, dann ist es auch ein Wunder. Weil es ein wunderbares Gefühl ist. (Wahrscheinlich habe ich jetzt wieder etwas gesagt, was Protest erzeugt. Ich weiß, Gefühl, dieses Wort, ist etwas, was gern angegriffen wird. Aber ich kann es nicht anders sagen. Und darum, streitet nicht mit mir, wenn ich die worte nicht so wähle, wie ihr sie treffender sagen könnt)
RE: Geschichte von der Speisung der 5000
in Glaubensgespräche 27.08.2013 18:20von A. Clarenbach • 348 Beiträge
Vorgestern Nacht ist mir noch etwas Wundersames passiert, das mich schmunzeln ließ. Also ich finde sehr schlecht in den Schlaf und lese daher vor dem Einschlafen fast immer, um müde zu werden. Zurzeit greife ich da oft auf alte Bücher zurück, die bereits in unserem Haushalt vorhanden sind.
So las ich also einen ganz profanen Krimi einer US-amerikanischen Autorin aus den 90er-Jahren erneut. Und was begegnet mir da?
Die Speisung der Fünftausend. Einer der Protagonisten erzählt, dass er seine Ex-Freundin an eine Sekte verloren habe. In Konkurrenz zu Jesus habe er quasi verloren: "Ich hab ja schon Schwierigkeiten 'ne volle Einkaufstüte heil nach Hause zu schleppen. Völlig ausgeschlossen, dass Brotlaibe und Fische sich auf mein Geheiß hin vermehren würden."
Nun ist die Weltliteratur sicher voller biblischer Bezüge, trotzdem fand ich es wundersam, dass mir gerade "unser" Wunder dort wiederbegegnete. Vermutlich soll ich noch länger über dieses Wunder nachdenken ...
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