#16

RE: Esoterik und ChristSein?

in Glaubensgespräche - Bibelgespräche 14.03.2013 19:48
von kein Name angegeben • ( Gast )
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Eine ähnliche Frage lag mir auch schon auf der Zunge: "Was wenn ich zu einem atheistischen Arzt gehe?" Und: "Sind kneippsche Güsse auch des Teufels (gehören sicher zur Naturheilkunde)?

Mir driftet die Diskussion etwas ins Schwammige ab. Vielleicht sollten wir uns darauf einigen, die Dinge, die wir für kritikwürdig halten, möglichst genau zu bezeichnen und nicht auf Oberbegriffe wie Esoterik oder Naturheilkunde abheben. Anthroposophische Medizin und Hömoopathie zum Beispiel zählen gar nicht zur Naturheilkunde.

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#17

RE: Esoterik und ChristSein?

in Glaubensgespräche - Bibelgespräche 17.03.2013 21:25
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Zitat von jzuurmans im Beitrag #15

Zitat
Es ist für mich durchaus eine berechtigte Frage, ob wir nicht nur das Heil der Seele sondern auch das Heilsein des Körpers von der Ausrichtung unseres Glaubens erwarten?!


Wie meinst du das? Wenn du zum Arzt gehst und dich von irgendwas kurieren lässt, dann ist es in Wirklichkeit Gott, der dich gesund macht?

Wenn das so ist, wieso wirkt Gott dann in einem approbierten Arzt, aber nicht in einem Geistheiler? Woher willst du das wissen?




Hallo Jan,

es ist für mich eine Frage, ob ich mich einer "Ideologie" (- und wenn ja, welcherwelcher "Ideologie") aussetze, sie gewissermaßen als die "Katze im Sack" "mitkaufe" wenn es um bestimmte Heilverfahren geht. Manches mag da "kompatibel" mit meinem Glauben sein, manches nicht. Wenn ich zu einem Schulmediziner gehe, weiß ich, er hat den Hippokratischen Eid geschworen - und der ist für mich kompatibel mit meinem Glauben. (Ob sich jeder dran hält und ob mancher nur auf seinen eigenen Profit aus ist, ist ein ander Ding).
Wenn ich zu einem Heilpraktiker, Heiler oder sonst einem Schamanen gehe muss ich eben genau gucken, welches Menschenbild er hat und woher er meint, seine Kraft zu beziehen. Versteh mich nicht falsch: ich lehne das nicht grundsätzlich ab, aber ich möchte schon wissen "wes Geistes Kind" er ist. - und dann kann es ein, dass das eben nicht mehr kompatibel mit meinem Glauben ist.
Ich bin selbst schon bei einem "Heiler" gewesen, der ganz klar von sich gesagt hat, dass er im Dienst "der guten Macht " - (er meinte damit Gott) steht. Es war ihm durchaus bewußt, dass auch "das Böse" Macht hat - und davon hat er sich abgegrenzt. Ich weiß, dass auch katholische Würdenträger sich von ihm haben behandeln lassen (na gut, das muss kein Kriterium sein ).
Hier in Norddeutschland haben "Spökenkieker" eine lange Tradition... und ich habe inzwischen verstanden, dass man das nicht einfach als "Unfug" abtun kann. Es gibt Dinge und Kräfte zwischen Himmel und Erde, die allein mit dem Verstand nicht zu erklären sind. Wenn man sich darauf einlassen will, sollte man schon etwas genauer hingucken...

lg
kreuzpatsch

P.S. Bin ein paar Tage unterwegs und werde deshalb hier nicht unbedingt zeitnah mitdiskutieren können


zuletzt bearbeitet 17.03.2013 21:27 | nach oben springen

#18

RE: Esoterik und ChristSein?

in Glaubensgespräche - Bibelgespräche 18.03.2013 12:48
von jzuurmans • 144 Beiträge

Zitat von kreuzpatsch
Wenn ich zu einem Schulmediziner gehe, weiß ich, er hat den Hippokratischen Eid geschworen - und der ist für mich kompatibel mit meinem Glauben. (Ob sich jeder dran hält und ob mancher nur auf seinen eigenen Profit aus ist, ist ein ander Ding).

Was den Eid angeht, stimme ich dir zu. Die Hervorhebung sehe ich allerdings anders. Gerade das ist das Entscheidende. Was bleibt denn übrig von einem Arzt, der auf die hippokratische Ethik pfeift? Ein Pillendealer, der mir alles andreht, was ihm Gewinn bringt. Einer, der (biblisch gesprochen) den Mammon anbetet.

Zitat
Wenn ich zu einem Heilpraktiker, Heiler oder sonst einem Schamanen gehe muss ich eben genau gucken, welches Menschenbild er hat und woher er meint, seine Kraft zu beziehen. Versteh mich nicht falsch: ich lehne das nicht grundsätzlich ab, aber ich möchte schon wissen "wes Geistes Kind" er ist. - und dann kann es ein, dass das eben nicht mehr kompatibel mit meinem Glauben ist...... Es gibt Dinge und Kräfte zwischen Himmel und Erde, die allein mit dem Verstand nicht zu erklären sind. Wenn man sich darauf einlassen will, sollte man schon etwas genauer hingucken...


Du hast Recht, man soll sich nicht auf Behandlungen einlassen, die einem suspekt sind. Ich würde auch niemanden an mich ranlassen, dem ich nicht vertraue. Aber, und das schreibst du auch, man soll schon hingucken. Und dann auch offen sein für das, was man sieht.

Was mir sehr gegen den Strich geht, ist dieses Argument:

Zitat von Fritz7
Christlich kommt ganzheitliches Heil-Werden einzig von Gott und nicht vom ideologischen Überbau vorgeblich "naturheilerischer" Praktiken, insbesondere bei solchen, deren medizinischer Nutzen nicht klassisch und eindeutig belegt oder belegbar sind ...

Hier wird 1. unterstellt, dass die schulmedizinischen Methoden die ultimativen Gradmesser für medizinischen Nutzen sind. Vor gerade mal 160 Jahren (gar nicht so lange her) kämpfte Ignaz Semmelweis darum, in Krankenhäusern einfache Hygienevorschriften einzuführen. Bis dahin ging es dort zu wie im Schweinestall, die Kranken starben reihenweise an Infektionen, aber die damalige Schulmedizin hielt ihn für einen Spinner. Solche Beispiele gibt es viele, nicht nur in der Medizin. Aber bis heute stellen sich Ärzte (und andere Wissenschaftler) hin und verkünden "was wir nicht verstehen, das kann es nicht geben". Wie überheblich ist das denn? Wenn man aus der Geschichte der Wissenschaft eins lernen kann, dann das: Man soll nie sagen, dass etwas unmöglich ist, nur weil es hinter dem eigenen Horizont liegt.

2. wird ausgerechnet diese zweifelhafte naturwissenschaftliche Behauptung als theologisches Unterscheidungsargument dafür genommen, ob eine Methode nach christlichen Gesichtspunkten zulässig ist oder nicht.
Das scheint mir doch sehr willkürlich zusammenargumentiert.

Gruß,
Jan


zuletzt bearbeitet 18.03.2013 12:50 | nach oben springen

#19

RE: Esoterik und ChristSein?

in Glaubensgespräche - Bibelgespräche 20.03.2013 12:51
von Fritz7 • 687 Beiträge

Hallo Kreuzpatsch,

Zitat von kreuzpatsch
Wenn ich zu einem Schulmediziner gehe, weiß ich, er hat den Hippokratischen Eid geschworen - und der ist für mich kompatibel mit meinem Glauben.

Das erstaunt mich jetzt schon sehr, auch weil heutige Schulmediziner den Hippokratis-Eid nicht beschwören, dann wegen seines Inhalts und schließlich aus christlicher Distanz gegenüber zu viel Schwören sowieso, (speziell solchem, das Fremdgötter anruft.). Was sollte davon besser werden, dass der Missbrauch erkennbar nicht unterbunden wird dadurch, schriebst du ja schon ...

https://www.thieme.de/viamedici/medizin/...ischer-eid.html

Ich würd eher auf Berufsethik, Berufswissen und Standesrecht der Mediziner setzen, auch wenns kein 100%-Fallschirm gegen Fehlbehandlung ist. Für mich immer noch besser als gesundheits-/heilsgefährdende Quacksalbereien ... ohne medizinisch/naturwissenschaftlich nachvollziehbare Wirkungsmechanismen.

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
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