Lieber CK,
als ich die Fragestellung gelesen habe, war ich zunächst einmal "irritiert". Der Satz, "Besonders das Internet kann allen größere Möglichkeiten der Begegnung und der Solidarität untereinander bieten, und das ist gut, es ist ein Geschenk Gottes.", erschien mir nicht besonders wichtig und auch jetzt sehe ich "das Medium" Internet nicht als ausschlaggebend, in der Botschaft des Papstes, an.
Für mich ist es eher wichtig, wie ich das Internet, mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Kommunikation, nutzen kann und auch das ich, als Christ, dazu aufgerufen, ja sogar beauftragt bin, dies, in einer bestimmten Weise, zu tun.
"Wir" kennen ja bereits Franziskus "Forderung", dass wir aus den Kirchen hinaus gehen sollen, hin zu den Menschen, die uns brauchen. Und auch seine Überzeugung, "Bei der Alternative zwischen einer Kirche, die auf die Straße geht und dabei Probleme bekommt, und einer Kirche, die an Selbstbezogenheit krank ist, habe ich keine Zweifel, der ersten den Vorzug zu geben."!
Nun bezieht er das Internet, mit seinen Möglichkeiten zu Kommunikation und Dialog, in diese "Straßen" mit ein. Und er qualifiziert auch einige Kontakte in deutlicher Weise, wenn er schreibt: "Wenn die Kommunikation überwiegend dazu dient, zum Konsum zu veranlassen oder die Menschen zu manipulieren, haben wir es mit einer gewalttätigen Aggression zu tun..."
Für mich ist die Botschaft ein Gewinn, weil Einiges mich dazu veranlasst, meine Kommunikation im Netz nochmals und immer wieder kritisch zu überprüfen, insbesondere:
"Miteinander in Dialog treten heißt überzeugt sein, dass der andere etwas Gutes zu sagen hat, heißt seinem Gesichtspunkt, seinen Vorschlägen Raum geben.
Miteinander in Dialog treten heißt nicht, auf die eigenen Vorstellungen und Traditionen verzichten, sondern auf den Anspruch, dass sie die einzigen und absolut seien."
Und nicht weniger, "Auch [in] der Welt der Medien darf [mir] die Sorge um die Menschlichkeit nicht fremd sein; auch [in] diese [r] Welt ... [bin ich] aufgefordert, Zärtlichkeit zum Ausdruck zu bringen.
Im Hinterkopf schwirrt mir die Frage heraum, in wie weit vieles, was über die Kommunikation in dem Text steht, auch auf uns hier anzuwenden sein könnte. Wie begegnen wir hier einander?
pace e bene
Bernd