#1

Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 01.11.2013 14:34
von JmE • 204 Beiträge

Moin Ihrs,

http://tinyurl.com/Vatikan-Priesterbild

Jetzt sind mal wieder die Protestanten schuld ;-) Ich wusste gar nicht, dass die Katholiken so einfach beeinflussbar sind.

Fröhliche Grüße


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#2

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 02.11.2013 09:08
von Fritz7 • 687 Beiträge

Wenn man schon mit dem Namen "Ludwig Müller" geschlagen ist ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Ludwig_M%C3%BCller


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

zuletzt bearbeitet 02.11.2013 09:11 | nach oben springen

#3

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 02.11.2013 10:34
von Bernd OFS
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Vielleicht sind ja "Katholiken" ebenso leicht beeinflußbar, wie "Evangelische"?
Vielleicht ist es ja so, dass der größere Teil der Katholiken und der Evangelsichen ihre Kirchenlehren, unabhängig wie man sie bewerten mag, gar nicht mehr kennen und damit zu einem jeweils persönlichen Synkretismus kommt?

Etwas oder auch jemanden differenziert zu würdigen, kommt (leider?) seltener vor.

pace e bene
Bernd

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#4

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 02.11.2013 11:29
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Zitat von Fritz7 im Beitrag #2
Wenn man schon mit dem Namen "Ludwig Müller" geschlagen ist ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Ludwig_M%C3%BCller


Zitat aus http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Ludwig_M%C3%BCller
Gerhard Ludwig Müller (...) wuchs gemeinsam mit zwei Brüdern und einer Schwester in Mainz-Finthen auf...

... so, so, Ludwig Müller ist also ein "Finther Spargelstecher" ...

Finthen - Sie sind die Ostfriesen der Meenzer Fassenacht und auf ihre Kosten werden an den vierfarbbunten Tagen viele Witze gerissen.
Die „Finther Spargelstecher“ bilden während der närrischen Tage das Ziel von Hohn und Spott.
(http://www.rhein-zeitung.de/region/lokal...rid,383424.html)

Honi soit qui mal y pense
kreuzpatsch


zuletzt bearbeitet 02.11.2013 11:29 | nach oben springen

#5

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 02.11.2013 19:24
von Fritz7 • 687 Beiträge

Na, das Priesterbild entsteht vor allem durchs Selbstverständnis bzw. durch die Selbstdarstellung kath. Priester. Gegen seinen Willen und ohne sein Zutun wird schließlich KEIN Priester "protestantistiert."
Wenn ich seine Entlassungen recht interpretiere, dann wirft er katholischen Theologen und Priestern vor, seit 2 Generationen zu unkritisch protestantische Methoden- und Theologiekonzepte übernommen zu haben.
DIE Evangelen trifft daran ebensowenig Schuld wie DIE Katholen, weil einflusslos.
Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
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zuletzt bearbeitet 02.11.2013 19:31 | nach oben springen

#6

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 02.11.2013 22:27
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Hallo Bernd,

Zitat von Gast im Beitrag #3

Vielleicht ist es ja so, dass der größere Teil der Katholiken und der Evangelsichen ihre Kirchenlehren, unabhängig wie man sie bewerten mag, gar nicht mehr kennen und damit zu einem jeweils persönlichen Synkretismus kommt?


Obwohl das nichts damit zu tun hat, was Erzbischof Müller kritisiert hat (worum es ihm geht hat Fritz ja schon gesagt) ist es sicher richtig, dass viele Gläubige beider Konfessionen sich ihren Glauben "irgenwie zusammenbasteln" weil sie die Lehren ihrer Kirchen nicht (mehr) kennen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass viele damit zufrieden sind, dass sie "irgendwie" an Gott glauben und bestimmte Lehren ignorieren/nicht nachvollziehen können weil sie ihnen un-glaub-würdig erscheinen oder sie ihnen nicht mehr zeitgemäß erscheinen.
Ganz unschuldig sind die "Lehrenden" beider Konfessionen daran sicher nicht. Offensichtlich gelingt es nicht, die Lehren der Kirchen so zu vermitteln, dass sie wirklich verstanden - und nachvollzogen - werden können.
Vielleicht liegt es ja auch an den Lehren - vielleicht braucht´s nicht ganz so viel Dogmatik.... aber für mich ist das auch ein ganz reicher Schatz an Kirchengeschichte, an "guten" Gedanken und Außereinandersetzungen um Gottes Wort "richtig" zu verstehen und auszulegen. Ich finde es sehr beeindruckend, dass Theologen beider Konfessionen dies seit 50 Jahren im gemeinsamen Dialog versuchen . Ich würde das ungern preisgeben... das wäre mir zu sehr "Freikirche". - oder wie Fulbert Steffinsky es genannt hat: ein blasses McDonald-Christentum.

lg
kreuzpatsch

P.S. ... unglaublich aber wahr: evangelische Christen treten aus der Kirche aus, weil sie mit dem Papst nicht einverstanden sind (wie´s jetzt bei Franziskus ist, weiß ich allerdings nicht )

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#7

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 03.11.2013 00:06
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von kreuzpatsch im Beitrag #6
Ich würde das ungern preisgeben... das wäre mir zu sehr "Freikirche". - oder wie Fulbert Steffinsky es genannt hat: ein blasses McDonald-Christentum.
P.S. ... unglaublich aber wahr: evangelische Christen treten aus der Kirche aus, weil sie mit dem Papst nicht einverstanden sind (wie´s jetzt bei Franziskus ist, weiß ich allerdings nicht )

Hallo Kreuzpatsch, wäre ja vielleicht nicht unflott, wenn Leute auch den ev. Landeskirchen zuliefen, weil sie Papst Franziskus gut und sympathisch finden.

Hmm, Steffinsky verdächtigt eine fiktive Einheitskirche der McDonaldisierung von Glauben und Lehre/ Dogma. Das ist für mich so ziemlich die entgegengesetze Situation, die Bernd als Individualsynkretismus, andere als PatchWorkReligion oder Baukasten-, Flickerlteppich- bzw. Bastel-Glaube und im Glaubenskurs "Spur8" als Buffetgott bezeichnen, bisweilen nicht nur konfessionell unbestimmbar sondern auch nur eingeschränkt christlich. Beides für mich keine attraktiven Zukunftsvisionen.

Nur die Verbindung zu Freikirchen verstehe ich nicht. Denen, die ich davon kennengelernthabe, würde ich nix von beiden anlassen, sondern ggf. eher eine gewisse theologische Enge oder gesellschaftliche intolerante Verbohrtheit. - insgesamt für mich zuwenig religiöse & Denk-Freiheit ohne nachvollziehbaren Grund.

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

zuletzt bearbeitet 03.11.2013 00:14 | nach oben springen

#8

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 03.11.2013 13:41
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Hallo Fritz,

Zitat von Fritz7 im Beitrag #7

Hmm, Steffinsky verdächtigt eine fiktive Einheitskirche der McDonaldisierung von Glauben und Lehre/ Dogma. Das ist für mich so ziemlich die entgegengesetze Situation, die Bernd als Individualsynkretismus, andere als PatchWorkReligion oder Baukasten-, Flickerlteppich- bzw. Bastel-Glaube und im Glaubenskurs "Spur8" als Buffetgott bezeichnen, bisweilen nicht nur konfessionell unbestimmbar sondern auch nur eingeschränkt christlich. Beides für mich keine attraktiven Zukunftsvisionen.

Nur die Verbindung zu Freikirchen verstehe ich nicht. Denen, die ich davon kennengelernthabe, würde ich nix von beiden anlassen, sondern ggf. eher eine gewisse theologische Enge oder gesellschaftliche intolerante Verbohrtheit. - insgesamt für mich zuwenig religiöse & Denk-Freiheit ohne nachvollziehbaren Grund.


Ich finde nicht, dass "Einheitshirche" und "Individualsynkretismus" so weit voneinander entfernt sind. M. E. ist beiden gemeinsam, dass "gewachsener Lehre" vereinfacht, nivelliert oder ignoriert wird. Deshalb habe ich auch Freikirchen damit in Verbindudng gebracht. Freikirchen erscheinen mir immer so seltsam "geschichtslos" und unreflektiert.

lg
kreuzpatsch

P.S. Habe grade auf meinem Facebookaccount folgende Meldung des evangelischen Dekanats Alsfeld (https://www.facebook.com/pages/Evangelis...location=stream) gefunden:
Papst Franziskus lässt in den Bistümern der Welt eine Befragung durchführen, was die Gläubigen glauben, meinen, wollen und von der katholischen Lehre wissen. Wie die Umfrage in Deutschland durchgeführt werden soll, ist noch nicht bekannt. Die FAZ veröffentlicht jedenfalls schon mal den Fragekatalog des Vatikans.
Die Antworten sollen bei der Vorbereitung einer Sondersynode im Herbst 2014 zum Thema Familie helfen.


http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...n-12645558.html


zuletzt bearbeitet 03.11.2013 14:00 | nach oben springen

#9

RE: Fragebogen Vatikan

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 03.11.2013 17:20
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Hallo Kreuzpatsch,

zu deinem P.S.: 1. Gedanke, was für eine gute Idee, 2. Gedanke, wie komme ich an den Fragebogen (und ich meinte damit nicht den Abdruck in einer Zeitung, sondern einen Fragebogen, den man zurückgeben oder -senden kann) und dann fand ich folgenden Link: http://www.domradio.de/nachrichten/2013-...n-die-bischoefe

Im letzten Abschnitt des Beitrags von Domradio wird thematisiert, dass nicht ganz klar ist, wer denn am Ende tatsächlich befragt wird, es ist zu lesen, dass auf der Internetseite der Bischofskonferenz von England und Wales ein Onlinefragbogen publiziert wurde, während die Vorgehensweise in den USA eine andere zu sein scheint. Es stellt sich mir also die Frage, ob der durchschnittliche Gläubige miteinbezogen wird.

Viel Grüße

Andrea


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#10

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 03.11.2013 19:44
von Coriander • 334 Beiträge

Zitat von Gast im Beitrag #3
Vielleicht sind ja "Katholiken" ebenso leicht beeinflußbar, wie "Evangelische"?
Vielleicht ist es ja so, dass der größere Teil der Katholiken und der Evangelsichen ihre Kirchenlehren, unabhängig wie man sie bewerten mag, gar nicht mehr kennen und damit zu einem jeweils persönlichen Synkretismus kommt?
Bernd

Für diese Vermutung, lieber Bernd, gibt es allerdings zahlreiche Hinweise. Das gilt ganz bestimmt in allen Kirchen.

Immerhin ist das Schlagwort der "Protestantisierung" vielleicht auch mal einer näheren Betrachtung wert. Auch das mag zur Beeinflussung genutzt werden. Wer eine Suchmaschine seines Vertrauens (also etwa ixquick ) mit dem Begriff der "Protestantisierung" füttert, erhält vornehmlich Treffer, die zu Webseiten führen, bei denen ich nicht besonders erstaunt wäre, wenn eines Tages herauskäme, dass die Aktivisten von weiland kreuz.net dort eine neue Heimat gefunden haben. "Protestantisierung" ist in diesem Spektrum so etwas wie Bedrohung, Zerstörung, Zersetzung. Besonders tückisch ist anscheinend die "schleichende" Protestantisierung, die "der Kirche" so ungemein schadet. Sehr schrecklich ist außerdem die Ökumene .

Ängstliche Geister beten folgerichtig etwa so: "Heiliger Ignatius bitte für uns, dass das Feuer des Glaubens auch in unserer Zeit weiter lodert und dass wir stark bleiben gleichermaßen gegen Zeitgeist und Protestantisierung." Du kannst den Blog googeln, in dem das vorkommt; er ist noch einer der harmloseren.

Ist doch schön, wenn man den Drachen so genau verorten kann, der endlich vom Hl. Michael besiegt werden wird

Ich bin ziemlich froh, dass es genügend Katholiken gibt, mit denen man sich vernünftig unterhalten kann (hast du das Kompliment bemerkt, Bruder Bernd? ) und denen die Hoffnung, die ihnen Christus für ihr zeitliches und ewiges Leben schenkt, wichtiger ist als dass die Zeitgeistler und Protestantisierer zur Hölle fahren mögen. Ich weiß nicht, wie man sich an so unfrommen Wünschen so hochziehen kann.

Dass nun der Erzbischof Müller dieses Schlagwort aufgreift und verwendet ... muss das heißen, dass er mit diesem rechten Rand des "Kirchenvolks" sympathisiert? Hoffen wir's mal nicht.

Gruß
Coriander


Das sind die wahren Wunder der Technik, dass sie das, wofür sie entschädigt, auch wirklich kaputt macht. (Karl Kraus)

zuletzt bearbeitet 03.11.2013 19:47 | nach oben springen

#11

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 04.11.2013 10:14
von Bernd OFS
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Na, das geht ja hier thematisch richtig durcheinander.....

Zunächst erst einmal zum Eingangsthema:
Dazu können wir alle fröhlich durch die Gegend spekulieren, weil die Rede, aus der die Minimeldungen mit dem "hart klingenden Zitat" entnommen wurde niemandem bekannt ist. Ich selbst bin da vorsichtig geworden, was eine (inhaltliche) Interpretation angeht. Interpretation braucht (wesentlich mehr) Substanz des interpretierten Textes, um in der Nähe dessen zu sein, was interpretiert wird. Ansonsten ist alles nur Ausdruck unserer Ängste, Befürchtungen, Hoffnungen und /oder Wünsche!
Zunäöchst einmal beziehen sich die Meldungen nicht auf ein Papier der Kongregation für die Glaubenslehre, sondern um eine Ansprache, die er als Gastredner gehalten hat. Es ist, für mich, also eher etwas, was Erzbischof Müller "privat" denkt und schlussfolgert. Damit steht es auf der gleichen Stufe, wie jede andere Äußerung innerhalb der katholischen Kirche, z.B. meine Äußerungen.... ;-)
Aber natürlich verstehe ich (für mich) Äußerungen, des Inhabers eines wichtigen kirchlichen Amtes, im Zusammenhang mit den Aufgaben des Amtes. Da ist die Kongregation für die Glaubenslehre natürlich eine sehr wichtige innerkirchliche Institution (durchaus mit Außenwirkung).
Ihre Aufgabe ist es, "die Kirche vor Irrlehren zu schützen"! Sie hat also (meist) "bewahrenden Charakter"! Ein Amt prägt auch den Inhaber eines Amtes (jedenfalls meist) und das Erzbischof Müller gerade einen Blick auf die Entwicklung des Amtsverständnisses hat, leuchtet hoffentlich jedem ein; man muss ja nicht mit den Ergebnissen "zufrieden" sein.
Nochmals als Hinweis: Dei offiziellen Dokumente der Kongregationen können auf der Seite des Vatican eingesehen werden!

Ansonsten sehe ich natürlich auch einen Zusammenhang, zu dem hier gestrandeten Themenschnitzel ala McDonaldasierung. Jedenfalls insofern, wie nah an den Lehren/Bekenntnissen der Kirchen, diese gesehen werden. Sowohl von den eigenen Schäfchen, als auch von Schafen und Hammeln von Außen. :-)

Fritz schrubte:
"Na, das Priesterbild entsteht vor allem durchs Selbstverständnis bzw. durch die Selbstdarstellung kath. Priester. Gegen seinen Willen und ohne sein Zutun wird schließlich KEIN Priester "protestantistiert.""

Dem 2. Satz stimme ich zu, dem 1. ganz und gar nicht! Stop, auch nicht......
Ist da nun das "Bild des Priesters" in der Öffentlichkeit gemeint??????
Selbstverständnis? Bedeutet das etwa "eine Freiheit" im Verständnis des geweihten Amtes???? Wohl kaum! Jedenfalls in den Grundzügen nicht.
"Selbstdarstellung" des Priesters??? Na ich will das mal nicht negativ verstehen....
Ja, da ist was dran und da entsteht auch "Druck" von außen! Tebartz van Elst ist, nach meinen Informationen, ein tief gläubiger Mensch, der das Lob Gottes in Formen lebt und zelebriert, die "von nicht Wenigen", als nicht mehr angemessen erlebt wird! Mir gefallen solchartige Formen, die als prunkvoll (mis)verstanden werden können, auch nicht aber habe ich das Recht, nun über eine Art wahren Glauben urteilen zu dürfen. Oder provozierender formuliert (jedenfalls für mich), brauchen wir einen neuen Streit über Prunk und/oder Einfachheit, eine Art "Bildersturm" vielleicht? Ich denke nicht; jedenfalls auch dann nicht, wenn ich Wünsche/Forderungen nach einer "Einheit in Vielfalt" wirklich ernst nehme. Oder ist als Vielfalt nur eine solche gemeint, bei denen alle Elemente des Vielen mir gefallen müssen?
Die Wahrnehmung der Ämter in der Öffentlichkeit entsteht immer auch vor dem Hintergrund von Wissen! Wenn ich evangelische Christen höre, die davon reden, dass es gut sei, dass der xy zum Pastor geweiht wurde, weil der so schön predigt (nein, kein Scherz....), dann wirft dies einen Blick auf die Informiertheit! Ebenso, wie die Einschätzung katholischer Geschwister, dass der Pastor doch (bei der Eucharistie) machen könne, was er wolle; wenn er denn nur wolle....
Bösartig könnte ich also feststellen, dass wir bereits zu großen Teilen als Kirchen vereint sind! Richtigerweise im Glauben an unseren Hernn (was das Wischtigste überhaupt ist) aber eben auch in der vielfachen Unwissenheit über die "Grundlagen" unserer Kirchen. Ich vermute/befürchte, dass viele die hier oder in anderen Foren, herumschreiben, eine MInderheit innerhalb der Kirchen einnehmen!

Zum weiteren bezüglich McDonaldisierung schreibe ich mal an der vermutlich richtigeren Stelle. Ich komme sonst zu sehr durcheinander.

pace e bene
Bernd

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#12

RE: Fragebogen Vatikan

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 04.11.2013 10:19
von Bernd OFS
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Liebe Andrea,
Du schrubtest u.a. zum "Fragebogen":
"Es stellt sich mir also die Frage, ob der durchschnittliche Gläubige miteinbezogen wird."

Nein! Der Fragebogen wird durch die Bistümer beantwortet! Zum einen könnten viele Gläubige gar nichts beitragen, weil sie nicht über entsprechende, halbwegs gesicherte Daten verfügen. Zum anderen: wie sollten denn Milliarden "Mitgliederfragebögen" überhaupt ausgewertet können???????

pace e bene
Bernd

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#13

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 04.11.2013 10:20
von Bernd OFS
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@Coriander
Ja, ich habe mich in das Kompliment einfach mal einbezogen gefühlt! :-D

pace e bene
Bernd

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#14

RE: Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes

in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 05.11.2013 11:01
von Fritz7 • 687 Beiträge

Hallo Bernd,

Zitat von Gast im Beitrag #11
zum Eingangsthema:
Dazu können wir alle fröhlich durch die Gegend spekulieren, weil die Rede, aus der die Minimeldungen mit dem "hart klingenden Zitat" entnommen wurde niemandem bekannt ist. Ich selbst bin da vorsichtig geworden, was eine (inhaltliche) Interpretation angeht. Interpretation braucht (wesentlich mehr) Substanz des interpretierten Textes, um in der Nähe dessen zu sein, was interpretiert wird. Ansonsten ist alles nur Ausdruck unserer Ängste, Befürchtungen, Hoffnungen und /oder Wünsche!
Zunäöchst einmal beziehen sich die Meldungen nicht auf ein Papier der Kongregation für die Glaubenslehre, sondern um eine Ansprache, die er als Gastredner gehalten hat. Es ist, für mich, also eher etwas, was Erzbischof Müller "privat" denkt und schlussfolgert. Damit steht es auf der gleichen Stufe, wie jede andere Äußerung innerhalb der katholischen Kirche, z.B. meine Äußerungen.... ;-)

Nun ist gewiss der "Osservatore" nicht irgendein religiös unmusikalisches Boulevard-Käse-Blättchen, sondern schon auch mind. offiziöse Stimme des Vatikans, so eine Art "Prawda" oder "ND" des Vatikans.

Also befürchte ich bisher nicht, etwas in die Meldung hineingeheimnisst zu haben. Aber damit du auch Anlass zum Widerspruch bekommst, füge ich nun meine Interpretation über Absicht hinzu, eingestanden völlig subjektiv und spekulativ, aber deswegen nicht unüberlegt aus jahrelanger Beobachtung der veröffentlichten Äußerungen Ludwig Müllers:

Die vorgeblich fehlerhaften prot. Exegesen, die vorgeblich unkritisch von kath. Theologie übernommen wurde, meint im Kern eine Absage an die Erträge der Anwendung hist.-krit. Exegesemethoden seit dem Vatikanum II auch in kath. Kirche. Es ist im Kern Kritik und versuchte Rückwärtsabwicklung des 2. Vatikanums - aus Kenntnis der Vergangenheit Müllers in Regensburg meint das gewiss auch die Demokratisierung der Kirchengemeinde-Organisation/ Mitsprache der Laien.

Und: Ein höchstrangiger kath. Amtsinhaber spricht öffentlich NIE privat, sondern immer auch pro domo, für seine Funktion. Das hat auch Papst Bene in seiner Regensburger Rede erfahren, als er meinte, als Papst nur "privat" als Theologieprofessor eine These vortragen zu können.
Zitat von Gast im Beitrag #11
Da ist die Kongregation für die Glaubenslehre natürlich eine sehr wichtige innerkirchliche Institution (durchaus mit Außenwirkung).
Ihre Aufgabe ist es, "die Kirche vor Irrlehren zu schützen"! Sie hat also (meist) "bewahrenden Charakter"!
Aber doch im Rahmen des allgemeineren auch der Zukunft verpflichteten Kirchenleitungs-Gesamtauftrags, Kirche vor Schaden zu schützen. Das beinhaltet imho , nicht zu verhindern, dass obsolet gewordene (Irr?)Lehren und Praktiken aus der Tradition an die Notwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft angepasst oder neuformuliert werden, so dass Kirche nicht in Erstarrung verkümmert.

Flapsig gesagt: "Reformation ist immer, erst recht in einer Weltkirche" sonst gäbe es vermutlich nur zu bald nur noch vereinsamt in erkaltener Asche zu rühren, statt den Vielen das "Feuer weiterzutragen".

Klar ist, dass Präfekten der Glaubenskongregation alias früher Großinquisitoren das angestammte Arbeitsfeld von arg Konservativen als Kirchenleitenden sind ... und eher von ebenfalls superkonservativen Kirchenlaien noch verstärkend in ihre Richtung ausgedeutet werden. Päpstliche Neue "Theologie der Frauen", also durch Frauen und für Frauen und Familie (weit mehr als kath. Weihe-Ämtertheologie Frauen betreffend) wird aus der Ecke niemals kommen.

Zitat von Gast im Beitrag #11
Fritz schrubte:
"Na, das Priesterbild entsteht vor allem durchs Selbstverständnis bzw. durch die Selbstdarstellung kath. Priester. Gegen seinen Willen und ohne sein Zutun wird schließlich KEIN Priester "protestantistiert." "
Nix negatives von mir gedacht und beabsichtigt. Ich bleibe dabei und respektiere deine andere Sichtweise.
Jeder Priester ist gefordert, sein Amt auszufüllen und glaubwürdig/ authentisch/ echt zu präsentieren. Das beinhaltet für mich nicht, dass er hemmungslos eigene Vorlieben von Amtsführung gegen kirchliche Vorgaben verwirklichen könnte. Aber er hat die bewusst "Beinfreiheit" lassenen Regeln für seine Persönlichkeit umzusetzen und im Detail zu ergänzen. s.o. - und jeweils auf seine individuelle Weise mit dem "Druck" von Außen, den Erwartungen und Wünschen aus der Welt zurechtzukommen und glaubwürdige, respektierte Antworten darauf finden.

Wenn ers nicht tut, ist er schon gescheitert ... (egal was ihm nicht benannte Vöglein im dunklen einzwischern)
Wir anderen müssen dann aushalten, dass nicht alle priesterliche Antworten ( auch implizite im Verhalten) allen Menschen gefallen können. (vergl. auch der vormalige Generalvikar - und der Bischof noch - der Diözese Limburg) McDonaldisierung/ Trivialisierung ist auch keine Lösung! - selbst dann nicht, wenn des eine scheinbare Einheit ermöglichen sollte. Der Preis wäre überzogen.
Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

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