Gute Kirche - schlechte Kirche?
Gute Kirche - schlechte Kirche?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 14.02.2013 23:42von Fritz7 • 687 Beiträge
Zitat von Captain Kirk im Beitrag RE: Papst-Rücktritt
Ich habe da so meine Zweifel... z.B. in Lateinamerika gibt es keine, aufgrund des Zölibats entstandene, Pristernachwuchssorgen. Das Thema Ökumene ist dort nicht besonders präsent, zumal dort zumeist "nur" evangelikale Splittergruppen oder Zeugen Jehovas neben der dort übermächtigen röm-kath. Kirche präsent sind. Auch wird dort das Thema Frauen als "Pristerinnen" kaum thematisiert. Schwerpunkte der kath. Kirche dort sind zumeist Marien- und Heiligenanbetung.
Zitat von Tarantoga im Beitrag Papst-Rücktritt
Hoffnung, daß der nächste Papst mal kein Europäer ist, und daher auch andere Schwerpunkte setzt.
Woher kommt die Wahrnehmung aus europäischer Ferne, dass Kirche in Dritter Welt oder in Unterdrückungs- und Mangelgesellschaften soviel besser funktioniert als Kirche in saturierten und vollgesicherten Industrie-bzw. Wohlstandsmilieus?
Entspricht das der Realität? Ich vermute, in großen Anteilen JA, auch wenn "Luxusprobleme" wie Priesterzölibat, Frauenordination, Sezualethik oder theologische Häresieverdächtigungen gegenüber der unabweisbar riesigen sozialen Not nur geringe Beachtung findet.
Wie kommt es, dass die ev. Kirchen Ostdeutschlands (ehem. DDR/ BEK) ihren gute Reputation vor und in der Wende - nach der Wende so schnell verloren oder verspielt hat ... und damit wesentliche Teile des Authentizitäts- und Glaubwürdigkeits (Vorschusses) aus früherer Zeit?
.
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!
RE: Gute Kirche - schlechte Kirche?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 16.02.2013 21:36von kreuzpatsch • 423 Beiträge
Zitat von Fritz7 im Beitrag #1
Woher kommt die Wahrnehmung aus europäischer Ferne, dass Kirche in Dritter Welt oder in Unterdrückungs- und Mangelgesellschaften soviel besser funktioniert als Kirche in saturierten und vollgesicherten Industrie-bzw. Wohlstandsmilieus?
Hm, ich würde ja gerne etwas dazu schreiben, aber ganz ehrlich: ich habe ziemlich wenig bis überhaupt keine Ahnung wie Kirche in der Dritten Welt funktioniert (abgesehen von punktuellen Ausnahmen)... wo kann man sich über Kirche(n) z. B. in Afrika oder Lateinamerika gut informieren? Hat jemand einen Link?
Meine generelle Vermutung ist, dass der soziale Zündstoff der biblischen Botschaft, auch ihr Hoffnung- und Trostptential in - von uns aus gesehen - benachteiligten Gesellschaften besser gehört und verstanden wird.
kreuzpatsch
RE: Gute Kirche - schlechte Kirche?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 17.02.2013 11:09von kreuzpatsch • 423 Beiträge
Ich habe mir mal auf der Seite vom Ökumenischen Rat der Kirchen (http://www.oikoumene.org/de/oerk.htm) ein paar afrikanische Kirchen angeschaut... und ich war gewissermaßen erschlagen von der Vielfalt. "Alte", von europäischen Missionaren geprägte Kirchen der verschiedensten Denominationen bestehen neben "Neuen" eher spiriuell geprägten Kirchen afrikanischen Ursprungs. Schon allein das scheint mir jede Menge ökumenischen Zundstoff zu bieten. Welche Rolle die römisch katholische Kirche dort spielt, ist mir nicht klar geworden.
kreuzpatsch
RE: Gute Kirche - schlechte Kirche?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 21.02.2013 10:04von Fritz7 • 687 Beiträge
Hallo Barbara,
ich vermute, dass richtungsübergreifende Ökumene außerhalb Europas eher miniklein geschrieben wird. Die gerade Waschtumserfolge feiernden extremen Freikirchen und Pfingstler werden kaum sonderlich Interesse verspüren, eher an Unterwanderung und Übernahme ...
Eigenartigerweise bekommen just diese weltweit wachsenden Denominationen in Mitteleuropa (noch??) keinen Fuß in die Tür ... wegen der andersgestalteten sozialen Verhältnisse? Das führt zu meiner Frage, was wir wirklich von den Kirchen in politischer und ökonomischer Bedrängnis in (ehem.) 2. und 3. Welt für UNSERE Verhältnisse übernehmen oder lernen könnten, was innerkirchliche Veränderung ein uns wirklich als Ertrag verspräche. Nun Andersmachen ist ja noch kein Fortschritt, dass ich andere Gruppen von Kirche distanzieren oder nicht mehr versorgt/angesprochen empfinden als jetzt oder in jüngster Vergangenheit auch noch nicht ..., pure Nostalgie allerdings ebensowenig ...
Fritz
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RE: Gute Kirche - schlechte Kirche?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 21.02.2013 13:24von jzuurmans • 144 Beiträge
Zitat von Fritz7
Die gerade Waschtumserfolge feiernden extremen Freikirchen und Pfingstler werden kaum sonderlich Interesse verspüren, eher an Unterwanderung und Übernahme ...
Hallo Fritz, wer sind denn diese "extremen Freikirchen und Pfingstler"? Das klingt ja fast so, als müsste man vor denen Angst haben.
Wen wollen die (möglicherweise) unterwandern und übernehmen? Welche Vorteile hätten sie davon, verglichen mit einer regulären Gemeindegründung, und wie soll das praktisch ablaufen? Entschuldige meine Naivität ...
Zitat
Das führt zu meiner Frage, was wir wirklich von den Kirchen in politischer und ökonomischer Bedrängnis in (ehem.) 2. und 3. Welt für UNSERE Verhältnisse übernehmen oder lernen könnten
Ist es denn wirklich die Umgebung (politisch, ökonomisch, ...), die diese Kirchen erfolgreich macht? Oder haben sie selbst ein Erfolgsrezept? Was genau haben oder machen sie, worauf die Leute so fliegen? Seelsorge? Diakonie? Neuartige Theologie?
Gruß,
Jan
RE: Gute Kirche - schlechte Kirche?
in Ökumene: Fragen, Antworten, Gedanken 21.02.2013 13:41von Fritz7 • 687 Beiträge
Zitat von jzuurmans im Beitrag #5Zitat von Fritz7Das klingt ja fast so, als müsste man vor denen Angst haben.
Die gerade Waschtumserfolge feiernden extremen Freikirchen und Pfingstler werden kaum sonderlich Interesse verspüren, eher an Unterwanderung und Übernahme ...
ANGST ist IMMER ganz schlechter Berater,
aufmerksam sollten wir bleiben und sowohl Ängstlichen wie Angstmachern sehr misstrauen. .... und uns eigener volkskirchlicher Stärken bewusst bleiben und ihnen eher vertrauen als Demagogen.
Es sind ein paar zuviele agressive Denominationen weltweit, als dass ich sie hier einzeln aufzählen und detailliert analysieren wollte. ...
Unter Stichworten wie chr. Fundamentalisten oder/und Pfingstkirchen mag sich jeder Interessierte selbst kundigmachen, z.B. auch im Handbuch "Religiöse Gemeinschaften", hatte ich früher schon mal genannt ... Besonderen Angagement bei ökumenischer Zusammenarbeit scheint mir nahezu KEINE dieser Gemeinschaften verdächtig ... Oder umgekehrt, die in ökumenischen Zusammenschlüssen aktiven Gruppierungen sind agressiver Missions-und Unterwanderungsarbeit eher unverdächtig, lokal kann das im Einzelfall auch schon mal trotzdem anders erscheinen ...
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
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