#16

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 17.01.2013 13:33
von Anna-Maria
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Na, ob das wohl der falsche Hals war? Ich denke eher nicht. Bevor diese Thematik Spendenquittung für Kollekte so mir nichts dir nichts einfach geschluckt wird, zeige ich lieber mal dezent darauf. Es könnte ja sein, dass es anderen wie mir geht: dir z.B. Schön, dass wir einer Meinung sind und nicht allein bleiben. Bestimmt gibt es noch mehr, dei wie wir denken.

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#17

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 17.01.2013 14:13
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Die Sache mit dem Euro zwischen Fritz und Coriander war für mich ganz deutlich ein Scherz...

...aber das damit aufgeworfene Thema von Spendenquittungen für Kollekten kann man ja ernsthaft diskutieren. Auch wir haben uns schon mal eine Spendenquittung von der Gemeinde ausstellen lassen als wir am 1. Advent für Brot für dei Welt gespendet haben. Was ist daran verwerflich? OK, ich hätte das Geld genauso gut gleich an Brot für die Welt überweisen können und hätte dann sowieso eine Spendenquittung bekommen.
Die kath. Gemeinde hat uns unaufgefodert(!) eine Spendenquittung zugeschickt, weil wir den Sternsingern, die bei uns waren, was in die Dose gesteckt haben...

lg
kreuzpatsch

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#18

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 17.01.2013 17:01
von Anna-Maria • 146 Beiträge

Meiner Meinung nach ist es eine ganz unglückliche Geschichte, wenn man für seine Kollekte, also das Geld, das man in den Klingelbeutel gibt, eine Quittung einfordert. Auch das Angebot einer Kirchengemeinde sich diese freiwillige spende quittieren zu lassen, finde ich nicht in Ordnung. Denn wer läßt sich eine solche Quittung ausstellen? Die, die 50 Euro locker abgedrückt haben, lassen sich dies bescheinigen und reichen die Bescheinigungen später ein. Toll. Die, die ihre 50 Cent geben, weil sie finanziell gar nicht in der Lage sind mehr Geld zu schenken, ziehen beschämt von dannen. Und ich schäme mich mit, weil so etwas dürfte es nicht geben, dass Menschen in einem Gottesdienst beschämt werden wegen ihrer Gaben. Wer viel Geld hat und es schenkt, okay, das ist wirklich eine gute Sache, eine sehr gute Sache. Er soll auch seine Quittungen bekommen, aber muß das in einem Gottesdienst passieren? Geht es nicht auch anders?
Als ich davon las, dass die hiesige Kirchengemeinde die spendenbescheinigungen für Kollekten ausgibt, habe ich an das Gleichnis gedacht, das Jesus erzählte und mein Vater uns Kindern in der Grundschule so eindringlich nahe gebracht hat. Es ist das Gleichnis von der armen Witwe, Markus 12, 41-44


Und er setzte sich dem Schatzkasten gegenüber und sah, wie die Volksmenge Geld in den Schatzkasten einlegte; und viele Reiche legten viel ein.
(42) Und eine arme Witwe kam und legte zwei Scherflein ein, das ist ein Pfennig.
(43) Und er rief seine Jünger herbei und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten eingelegt haben.
(44) Denn alle haben von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat aus ihrem Mangel alles, was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen Lebensunterhalt


zuletzt bearbeitet 17.01.2013 17:14 | nach oben springen

#19

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 17.01.2013 20:24
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Anna-Maria, was willst Du damit sagen?
Man darf nur 50 Cent spenden, damit andere nicht beschämt werden?
Wer mehr als 50 Cent spendet, beschämt andere?
Mehr als 50 Cent zu spenden ist unmoralisch?

So kommen wir doch nicht weiter, Anna Maria. Es muss doch jeder (vor Gott) selbst verantworten, was er spenden möchte und kann. - und das muss auch nicht immer Geld sein. Das kann auch Zeit oder Arbeitskraft sein. Und jemand anderem steht es m. E. nicht zu darüber zu urteilen. Es geht nicht um "mehr ist beser", weil das, was jeder gibt, in Bezug auf verfügbare Resourcen (Geld, Zeit, Kraft) sowieso immer relativ ist. Ich denke, darauf wollte Jesus hinweisen. Weniger kann mehr sein - muss aber nicht mehr sein (oder so ).

lg
kreuzpatsch

P.S. - Und die gesparten Steuern bei einer Spendenbescheinigung vermehren die Resourcen, von denen wieder etwas abgegeben werden kann

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#20

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 17.01.2013 20:46
von Anna-Maria • 146 Beiträge

Mit diesen Spendentütchen wird offen eine Zweiklassengesellschaft innerhalb eines Gottesdienstes etabliert. Dagegen wehre ich mich vehement. Auf der einen Seite sitzen die wohlhabenden, öffnen ihr Tütchen und stecken die Scheine da hinein, auf der anderen Seite sitzen die, die es finanziell nicht so dicke haben; die Menschen, die Hartz-IV beziehen, die Grundsicherung bekommen, die nur ein kleines Taschengeld haben, weil sie in einer Institution leben, die eine kleine Rente beziehen usw Für mich bedeutet ein Zusammensein in einem Gottesdienst Gemeinschaft zu haben, in einem Raum zusammenzukommen, in dem es mal nicht um diese Unterschiede geht, wer ist reich, wer ist arm, wer hat viel, wer hat nichts sondern vor Gott zu treten in einer Gleichheit.In dem Sinne: wir sind gleich vor Gott. Und wir geben ein Scherflein als Kollekte. Jeder das, was er kann und hat und keiner tut sich hervor. Was ich nach dem Gottesdienst tue, das ist ein anderes Kapitel, da trete ich wieder in mein Leben ein, da spende ich gegen Quittung, wenn ich es kann und will.Aber so, dass es nicht jeder mitbekommt. Denn was ist das für eine Spende, wenn ich es großspurig jedermann zeige. Will ich denn, dass die Leute es sehen und mich bestaunen? Oder kommt es darauf an, ob ich von Herzen gebe und dabei meinem Glauben folge?


zuletzt bearbeitet 17.01.2013 20:47 | nach oben springen

#21

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 18.01.2013 00:24
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Zitat von Anna-Maria im Beitrag #20
Mit diesen Spendentütchen wird offen eine Zweiklassengesellschaft innerhalb eines Gottesdienstes etabliert. Dagegen wehre ich mich vehement.


Diese Tütchen habe ich noch nie gesehen. Allrdings habe ich es in USA erlet, dass Schecks im Umschlag in die Kollekte getan wurden und dass daarüber Buch geführt wurde, weil die Kollekte eine Möglickheit war, den (freiwilligen?) Beitrag für die Kirche zu bezahlen.
Die Tütchen sind vielleicht keine ideale Lösung, aber Du kannst auch nicht unterstellen, dass alle, die eine größere Spende geben sich damit hervortun wollen.

Zitat von Anna-Maria im Beitrag #20
Für mich bedeutet ein Zusammensein in einem Gottesdienst Gemeinschaft zu haben, in einem Raum zusammenzukommen, in dem es mal nicht um diese Unterschiede geht, wer ist reich, wer ist arm, wer hat viel, wer hat nichts sondern vor Gott zu treten in einer Gleichheit.In dem Sinne: wir sind gleich vor Gott.


Natürlich sind wir gleich vor Gott, trotz aller Unterschiede. Und die Unterschiede geben wir an der Kirchentür nicht ab. Wir bleiben Mann oder Frau, alt oder jung, krank oder gesund, arm oder reich. Das große Geheimnis ist, dass wir TROTZ der Unterschiede eine Gemeinschaft duch Christus sind. Das geht nur in gegenseitigem Respekt. Wenn das gelingt, dann ist wahr, was Du sagst:
Zitat von Anna-Maria im Beitrag #20
Und wir geben ein Scherflein als Kollekte. Jeder das, was er kann und hat und keiner tut sich hervor.
Da kommen dann aber zwei Dinge zusammen: jeder gibt was er kann und hat (das kann viel oder wenig sein) UND es tut sich (trotzdem) keiner hervor, weder durch schönes Singen oder tolles Aussieht oder sonstwas, weil jeder mit seinen Gaben dazu bei, dass die Gemeinschaft gelingt. Dazu gehört aber auch, dass anderen ihre Gabe (welche auch immer) nicht geneidet wird.

Ich weiß, die Gemeinde-Realität sieht anders aus, aber deshalb darf man ja trotzdem mal Ideale (auf biblischem Hintergrund) haben.

Zitat von Anna-Maria im Beitrag #20

Was ich nach dem Gottesdienst tue, das ist ein anderes Kapitel, da trete ich wieder in mein Leben ein, da spende ich gegen Quittung, wenn ich es kann und will
.

Gibst Du Dein Leben an der Kirchetür ab? Gehörst Du nach dem Gottesdienst nicht mehr zur Gemeinschaft der Kirche?
Irgendwie kann´s das doch auch nicht sein,dass ich "aus Anstand" in der Kirche "nur" 50 Cent spende und mich dann zu Hause an den PC setze um einen größeren Betrag zu überweisen?! Das hat für mich schon fast was von Heuchelei..

Übrigens gebe ich auch mal ohne schlechtes Gewissen nichts in der Kirche, wenn .mir der Kollektenzweck nicht zusagt.
lg
kreuzpatsch

P.S. Meinem Mann, der gewöhnlich sein Portemonaie nicht in die Hosentsche unter dem Talar stopft, hat eine Kirchenvorsteherin, wenn sie neben ihm saß, vor der Kolletensammlung einen Euro zugesteckt, damit er auch was in die Kollekte tun kann... das fand er doch immer einigermaßen befremdlich


zuletzt bearbeitet 18.01.2013 00:40 | nach oben springen

#22

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 18.01.2013 08:30
von jzuurmans • 144 Beiträge

Zitat von kreuzpatsch im Beitrag #21
Diese Tütchen habe ich noch nie gesehen.

Die gabs zumindest bis vor einigen Jahren in katholischen Kirchen, wenn für größere Spendenaktionen gesammelt wurde, z.B. für Misereor. Kleine Papiertütchen, auf der Vorderseite ein Misereor-Motiv und auf der Rückseite konntest du deinen Namen und deine Adresse eintragen, für die Spendenquittung. Die Spende ist ja steuerlich absetzbar. Eine oder zwei Wochen vor dem Misereor-Sonntag konnte man so ein Tütchen mitnehmen und dann am Tag gefüllt und ausgefüllt wieder mitbringen.

Ich hab mir da bisher nie groß Gedanken drüber gemacht, aber ich finde nicht, dass diese Tütchen arme Leute irgendwie brüskieren. Die Regel "jeder gibt so viel, wie er kann und will" ist doch einfach und gut. Wer das zum Anlass nehmen will, auf andere herabzugucken, die weniger gespendet haben, hat nicht verstanden, worauf es ankommt. Die "Herabbeguckten" sollten sich davon kein schlechtes Gewissen oder was auch immer machen lassen.

Auf der anderen Seite - wer wohlhabend ist und einen großen Schein gerne abgibt, der hat es nicht verdient, dass über ihn getuschelt wird, er wolle ja wohl nur angeben.

Gruß,
Jan

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#23

RE: Wettschulden einlösen ;-)

in Was nicht so recht passen will... 03.02.2013 12:44
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von jzuurmans im Beitrag #22
Auf der anderen Seite - wer wohlhabend ist und einen großen Schein gerne abgibt, der hat es nicht verdient, dass über ihn getuschelt wird, er wolle ja wohl nur angeben.
Nur angeben sicher nicht, und wer anonym seine Kollekte gibt, kommt erst gar nicht in die Verlegenheit. Dem Staat dann auch seinen Anteil vom Wohlstand lassen, scheint mir auch nicht verkehrt. Wer allerdings namentlich bekannt werden will mit seiner "Wohltätigkeit", gibt Anlass, auch bei möglichen Motiven genau hinzusehen, z.B. steuerliche Rückerstattungen, Einflussbegehren, auch immateriellen Nutzen durchs Bekanntwerden etc ...

Zitat von kreuzpatsch im Beitrag #21
Diese Tütchen habe ich noch nie gesehen. Allrdings habe ich es in USA erlet, dass Schecks im Umschlag in die Kollekte getan wurden und dass daarüber Buch geführt wurde, weil die Kollekte eine Möglickheit war, den (freiwilligen?) Beitrag für die Kirche zu bezahlen.
Die Tütchen sind vielleicht keine ideale Lösung, aber Du kannst auch nicht unterstellen, dass alle, die eine größere Spende geben sich damit hervortun wollen.


Gemeint hatte ich anderes.

Vor einigen Jahren hat der Kirchenvorstand/ das Prebyterium unserer Gemeinde beschlossen, im Gemeindebüro gegen Zahlung mamhafter Beträge ab 50? EUR aufwärts Spendenbescheinigungen zu bekommen und einen Bogen kleingestückelter Bons für die Kollekte. Der innerhalb von 2 Jahren nicht genutze Bonbestand verfällt zugunsten der Kirchengemeindekasse. Das wurde so auch im Gemeindebrief bekannt gemacht und beworben ... Die Begründung für diesen Beschluss ist mir nicht bekannt, vermutlich wohl auch Spekulation auf höhere Spenden, die in der Kirchengemeinde verblieben ... Ich kann auch nix über den Umfang der Nutzung aussagen. Ich pflege anderen bei der Kollekte NICHT auf die Finger zu gucken.

Für mich kann ich Anna-Marias Bedenken nachvollziehen.

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

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