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Jesus, die Tür

in Andachten 10.11.2012 11:41
von Tarantoga • 413 Beiträge

Jesus sagt: „Ich bin die Tür für die Schafe. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet. Er wird ein- und ausgehen und Weideland finden.“ (Joh 10, 9)

Die Tür bedeuten Offenheit, Durchgang, die Tür bedeutet Komunikation, Sprache.

Jesus spricht über sich, doch er deutet nicht auf sich. Er sagt: „Ich bin die Tür.“ Ich führe irgendwohin, ich richte auf etwas aus. Christus ist nicht das Ziel, er ist nicht der letzte Endpunkt unseres Weges. Es ist nicht möglich aus Jesus eine befestigte Burg machen – vor der Welt und vor den fremden Leuten. Er führt uns immer über uns hinaus – das bedeutet näher zu Gott, nah zu anderen Leuten.

Es ist kein Zufall, dass es im Neuen Testament immer wieder die Vorstellung der Hölle gibt als einer Ort hinter veschlossenen Türen, wo die Trauer oder die Wut herrscht. Die Hölle ist eine fatale Isolation, die Hölle gibt es dort, wo man zu sprechen aufhört, die Hölle ist Einsamkeit hinter der unüberwindbaren Grenze.
Jesus aber ist der Gegensatz zu der Hölle, Isolation. Jesus ist hier, so wie er sagt, damit wir ein- und heraustreten können. Jesus bildet und erhält die Gemeinschaft und Kommunikation.
Vielleicht können uns, den Deutschen und Tschechen, einige Grenzen unüberwindbar und höllisch vorkommen. Vielleich sehen wir die kulturelle Barriere oder die dunklen Gräben der Vergangenheit. Oder „nur“ die menschliche Gleichgültigkeit. Es sind die Grenzen, die nicht einmal mit Schengen veschwinden. Eine Tür allerdings öffnete Jesus und niemand kann sie zumachen. Unter seinem Kreuz begegnen wir einander auf dem Weg des Glaubens.


Jiri Bureš,
Evangelische Kirche der böhmischen Brüder, Chomutov,
Andacht zum tschechisch-deutschen Pilgerweg „Grenzwege sind Versöhnungswege“
am 27.07.2008


Wer die Kirche vermarkten will, muß die Botschaft vom Kreuz ins Kleingedruckte schreiben.
(Axel Noack)

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