#1

Food Carving

in Küche & Rezepte 22.10.2010 11:04
von Krakau

Wer hat Erfahrung mit Food Carving bzw Obst- und Gemüseschnitzen im Fortgeschrittenen Stadium?

Nein, Kartoffelschälen oder Möhren im Juliennenschnitt sind nicht gemeint, sondern das Schnitzen von kunstvollen Gesichtern und Figuren aus allen möglichen Obst und Gemüstestücken. Also die Kunst Rosen so zu beschneiden, dass sie wie Radischen aussehen und die Radisschen so wie Rosen.

Ich denke dieses Jahr daran meinen Helloweenkürbis als Martin Luther zu gestalten - Ok, vielleicht ist dieses Vorhaben als Anfänger etwas zu ambitioniert, aber mehr als die übliche Fratze sollte es schon sein.

Hier habe ich mal ein paar Link-Beispiele herausgesucht, damit Ihr seht was ich meine:

http://www.onlyfunnyjokes.com/bestofthew...kin-carving.jpg
http://www.digsdigs.com/photos/halloween...ng-ideas-99.jpg
http://expatincalifornia.files.wordpress...mpkin_faces.jpg


Viele Grüße Thomas

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#2

Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 22.10.2010 13:48
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von Krakau
Ich denke dieses Jahr daran meinen Helloweenkürbis als Martin Luther zu gestalten

und was genau hat Dr. Martinus mit Kürbissen zu tun? Eine Martini-Gans a'la Luther wäre schon naheliegender, aber immer noch sehr befremdlich ... Aber zum Reformationstag???

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

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#3

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 22.10.2010 14:32
von Coriander • 334 Beiträge

Ich hatte noch nie einen Halloween-Kürbis, und bei der Schnitzerei hätte ich doch Angst um meine Pfötchen. Ein Rezept für Kürbissuppe hätte ich. Halloween gibts hier doch erst seit dem Golfkrieg, und ich mach mir nichts draus.
Liebe Grüße,
Coriander


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#4

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 22.10.2010 19:06
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Ich oute mich mal als Halloweenkürbisfan. Auch wenn ich durch und durch evangelisch bin, hat es mir, seit "unser Kleiner" (inzwischen17) mir helfen konnte, Freude gemacht, mit ihm einen Halloweenkürbis zu schnitzen. Er hilft immer noch, obwohl nicht mehr klar ist, wer es wem zuliebe tut :-)).

Wir stellen den Kürbis immer ein paar Tage vor die Haustüre und abends wird das Teelicht angezündet.






lg
Barbara

P.S. Der Kürbis für dieses Jahr liegt schon bereit, und da am 30.10. meine kleinen Nichten da sein werden, dürfen sie auch helfen.


zuletzt bearbeitet 22.10.2010 23:01 | nach oben springen

#5

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 22.10.2010 22:45
von JmE • 204 Beiträge

... und was kochst du aus dem Rausgeräumten? Kürbissuppe?
*grins*
JmE :-)


--
Slow and steady wins the race

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#6

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 22.10.2010 22:59
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

:-)) ja, auch Kürbissuppe - aber auch Kürbisbrot:

<<edit: aus urheberrechtlichen Gründen mußte das Rezept gelöscht werden. Tar.>>


Man kann jeweils 500g Kürbismus einfrieren und es nach dem Auftauen so wie im Rezept beschrieben weiterverwenden

lg
Barbara


zuletzt bearbeitet 02.09.2013 20:04 | nach oben springen

#7

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 24.10.2010 07:53
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von kreuzpatsch
Ich oute mich mal als Halloweenkürbisfan. Auch wenn ich durch und durch evangelisch bin,

Na, die Freude am kreativen Basteln und der ernsthaftere (natur?)religiöse Hintergrund in dunkler, kälter und nebliger werdender Jahreszeit mögen ja manchmal 2 Sachen sein. Trotzdem, als "Vertreterin der evangelischen Landeskirche ..." ???
Irgendwie ist in den Lichter- und (Toten)Fratzen- Bräuchen, ob nun mit Kürbis, Futterrüben oder Laternen doch die Vertreibung von Geistern (der Verstorbenen?) drin, irgendwie vorchristlich ... Halloween ist ja nicht ganz zufällig an dem Datum, in der Nacht zu Allerheiligen ... Naja, das Thesen-Anschlagen ja auch nicht, nur anders ...
Und Luther als Kürbisfratze zwecks Geisterschreck scheint mir doch sehr gewöhnungsbedürftig, selbst ín immer oberflächlicherer Spaßgesellschaft, dazu noch in namentlich evangelischem Forum beworben. muss ja vielleicht soo sein ... Für mich hat das mit Laien (vor?)Rechten nix zu tun, ist nur geschmackslos.

Fritz


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zuletzt bearbeitet 24.10.2010 07:56 | nach oben springen

#8

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 24.10.2010 12:05
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Halloween ist ja nicht ganz zufällig an dem Datum, in der Nacht zu Allerheiligen

Nein, natürlich nicht, lieber Fritz :-))

All Hallows’ Even ist eben der "Allerheiligenabend"

Halloween wurde ursprünglich nur in katholisch gebliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert, vor allem in Irland. (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Halloween ) Ob es keltischen Ursprungs ist, ist unklar ...

So ist es also tatsächlich die Frage, wie man als evangelischer Christ (nicht unbedingt in Abgrenzung mit heidnischem sondern mit katholischem Brachtum) mit diesem Fest umgeht :-)) -

Luther war halt einfach schlau, den Thesenanschlag am Allerheiligenabend zu machen, wußte er doch, dass am nächsten Tag viel Publikum kommen würde um sie zu lesen und zu diskutieren.

lg
Barbara

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#9

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 24.10.2010 13:59
von Krakau

Geschmacklos?

Das ist eindeutig Geschmackssache, und deshalb werde ich Fritz nicht widersprechen. Jeder mag darüber befinden wie er/sie möchte.

Allerdings gebe ich zu bedenken, das die christlichen Kirchen derart viel vorchristliches und naturreligöses Brauchtum übernommen und in die Religion eingebaut haben, das ein Lutherkürbis wohl kaum ins Gewicht fallen dürfte.

Aus meiner persönlichen ökumenischen Sicht wäre eine "LutherOLatern" sogar ziemlich passend - wird Luther von der einen Kirche beinahe verteufelt und von der anderen Kirche geradezu angehimmelt.

Ganz streng genommen dürfte der Reformationstag dann auch kaum geeignet sein um Lutherbonbons zu verteilen. Denn eine süße Belohnung wäre bei so strenger Auslegung erst als Milde Gabe zum Martinssingen erlaubt...

Von daher halte ich eine weitere Inkorporation heidnischer Bräuche ins Christentum für absolut unproblematisch. Ebend eine Veränderung, und Veränderung tut gut.


Viele Grüße Thomas

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#10

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 25.10.2010 11:45
von Fritz7 • 687 Beiträge
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Zitat von kreuzpatsch
All Hallows’ Even ist eben der "Allerheiligenabend"
[i]Halloween wurde ursprünglich nur in katholisch gebliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert, vor allem in Irland.... Ob es keltischen Ursprungs ist, ist unklar ...

Nun, die Ableitung der heutigen Bezeichnung besagt noch NIX über die Ursprünge der Licht-/Fratzenbräuche. Dass sie URSPRÜNGLICH katholische Religiösität sind, wage ich sehr zu bezweifeln, eher doch Adaption und Vereinnahmung von älterem ... Interessant für mich, dass hiesig in urlutherischer preußisch dominierter Region weit vor dem Hype von Amerika importierter Halloween-Kommerzialität in meiner Jugend in den 50er Jahren schon fleißig aus großen ausgehöhlten Futterrüben Fratzen geschnitzt wurden und kerzenbeleuchtet in die Fenster gestellt wurden, gegen den Widerstand besonders "frommer" "Vertreter&Innen". Das relativiert für mich sehr die Theorie der alleinigen Herkunft aus Irland über Amerika. Ob nun keltisch oder sonstwie vorchristlich, interessiert mich da weniger. Rübengeister 1 2

Wahrscheinlich bleibt aber doch, dass es um Abwehr bedrohlich wahrgenommener Geister der Verstorbenen? geht in der angehenden tristen kalten vernebelten dunklen Winterzeit, pünktlich da auch die chr. Gedenkfeste für die Toten (Allerheiligen ist das erste davon ...)
Und ebenso nicht auf Halloween beschränkt das Unwohlsein christlicher Vertreter ob solcher abergläubischen Bräuche und Riten, der Frust, wie wenig tief doch bis heute christliches verinnerlicht ist bei vielen volksreligiösen Umgangsformen.

Zitat von kreuzpatsch
So ist es also tatsächlich die Frage, wie man als evangelischer Christ (nicht unbedingt in Abgrenzung mit heidnischem sondern mit katholischem Brachtum) mit diesem Fest umgeht :-)) -

na über das "katholisch" denk mal selbst noch mal nach ... Ist eben die Frage, wie weit Humor oder oberflächliches Nehmen (vereinnahmen der Attraktivität vom Reliösen abgelöst nun mal ist durch die Kombination von Webung und Traditionen. Vielleicht können Protestanten auch über ihre eigenen Ängste und Unvermögen manchmal lachen ... so ein bisschen ...

Zitat von kreuzpatsch
Luther war halt einfach schlau, den Thesenanschlag am Allerheiligenabend zu machen, wußte er doch, dass am nächsten Tag viel Publikum kommen würde um sie zu lesen und zu diskutieren.

Von 500 Jahre danach schön spekuliert. Wenn es denn nicht bloße posthume Legende war mit den berühmten agressiven Hammerschlägen, die Luther dann auch nicht mehr richtigstellen konnte. ich denke, ob nun Tür oder nicht, ist ziemlich wurscht. Entscheidend für die Verbreitung waren die Druckkunst und die vielen Flugblätter. Historisch ist der Thesenanschlag wohl sehr wackelig. Thesenanschlag-Legende

Fritz


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zuletzt bearbeitet 25.10.2010 11:52 | nach oben springen

#11

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 25.10.2010 11:53
von Krause (gelöscht)
avatar

Ein Kürbis bietet sich halt an, ihn auszuhöhlen und ein Gesicht reinzuschneiden. Auf die Idee mit der Kerze muss man dann in der immer dunkler werdenden Jahreszeit auch noch kommen, was für Kinder so abwegig auch nicht ist. In manchen Gegenden Deutschlands wurde und wird ein Kopf auch zu anderen Jahreszeitenn lange vor dem Einzug von Halloween etwas respektlos Kürbis genannt.

Ich dachte anfangs auch, so ein Quatsch und bloß wieder ein neuer Anlass, irgendwelchen Mist zu verkaufen. Aber die Kinder freut's und dann sollen sie halt Halloween feiern, wenn sie wollen.

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#12

Selbstbetrug 1?

in Küche & Rezepte 25.10.2010 12:02
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von Krause
Ein Kürbis bietet sich halt an, ...
Ich dachte anfangs auch, so ein Quatsch und bloß wieder ein neuer Anlass, irgendwelchen Mist zu verkaufen. Aber die Kinder freut's und dann sollen sie halt Halloween feiern, wenn sie wollen.

Bleibt den Kirchen wohl wenig anderes übrig. Mit Luther-Bonbon werden sie auch nicht dagegen durchdringen, mit Warnung vor Blasphemie oder Idiolatrie auch nicht und Runkeln= Futterrüben gibts ja kaum noch ...
Die liebe und bequeme Lebenslüge "Volkskirche" wird immer ausgehöhlter. Die anbiedernde Niederschwelligkeit und Beliebigkeit schlägt nun voll zurück.

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

zuletzt bearbeitet 25.10.2010 12:14 | nach oben springen

#13

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 25.10.2010 19:29
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Eigentlich gehört der Halloweenkürbis für mich eher in die Kategorie "Jahreszeitendeko" - ganz so tiefschürfende Gedanken hab ich mir eigentlich gar nicht drum gemacht. Aber seis´s drum, ist schon spannend, das doch mal zu tun..

na über das "katholisch" denk mal selbst noch mal nach mient Fritz. Hab ich. Da fiel mir die m. E. nahe Verwandschaft zu den Grablichtern ein, die an Allerheiligen auf die Gräber gestellt werden. Ich deute das mal als "Licht für den Weg", den die Seele nehmen soll. Vielleicht tatsächlich eine Adaption älterer, archaischer Religiositat? Wäre nicht ungewöhnlich. - Und vielleicht damit auch gar nicht so weit vom Halloweenkürbis entfernt. Auch er kann als "Licht auf dem Weg" für die Seelen der Verstorbenen gedeutet werden.

Weiter fällt mir noch der Osternachtsgottesdienst ein, in die Osterkerze umit dem liturgischen Gesang "Christus ist das Licht" hereingebracht wird und als alleiniges Licht die Kirche erhellt: Ein Symol dafür, dass der Tod überwunden ist.

Hier in Norddeutschland stellt(e) man ein Licht ins Fenster, wenn ein Seemann auf See vermisst wurde. Die Seele soll nach Hause finden können.

Alles Varianten zum Thema "Licht auf dem Weg" für die Seele. Ein wohl zutiefst religiöses Thema. Dass es dabei auch um Bewältigung von Ängsten geht ist leicht vorstellbar und liegt nahe.

Auch ich kenne aus Hessen die Rübengesichter. Ob die eine ähnliche Funktion haben? Ich nehme es an.

Barbara

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#14

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 31.10.2010 20:22
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von kreuzpatsch
Eigentlich gehört der Halloweenkürbis für mich eher in die Kategorie "Jahreszeitendeko" - ganz so tiefschürfende Gedanken hab ich mir eigentlich gar nicht drum gemacht. Aber seis´s drum, ist schon spannend, das doch mal zu tun.

Ganz so gelanglos scheint es nicht zu sein bzw. gerade auch von der (R)-katholischen Kirche empfunden zu werden.
Es scheint eben auch als Trivialisierung des Jahresgangs der Feste und als zunehmende Einflusslosigkeit der Kirche(n) auf gesellschaftliches Leben eingeordnet zu werden ohne Vision, diesem entgegenzuwirken. Reformationsfest und Aller Heiligen-Fest haben eben immer weniger Beachtung und Reiz

Zitat von kreuzpatsch
na über das "katholisch" denk mal selbst noch mal nach mient Fritz. Hab ich. Da fiel mir die m. E. nahe Verwandschaft zu den Grablichtern ein, die an Allerheiligen auf die Gräber gestellt werden. Ich deute das mal als "Licht für den Weg", den die Seele nehmen soll. Vielleicht tatsächlich eine Adaption älterer, archaischer Religiositat? Wäre nicht ungewöhnlich. - Und vielleicht damit auch gar nicht so weit vom Halloweenkürbis entfernt. Auch er kann als "Licht auf dem Weg" für die Seelen der Verstorbenen gedeutet werden.
Weiter fällt mir noch der Osternachtsgottesdienst ein, in die Osterkerze umit dem liturgischen Gesang "Christus ist das Licht" hereingebracht wird und als alleiniges Licht die Kirche erhellt: Ein Symol dafür, dass der Tod überwunden ist.

Blieben ja zusätzlich die Fragen, wozu Seelen Lichter brauchen, wenn man biblisch am "Körper ist Seele", an der untrennbaren Einheit festhält und die sog. "unsterbliche Seele" evt. archaischen Irrglauben bleiben lässt. Das österliche Licht bzw. auch das geostete "Christus-Fenster in Altarräumen ist imho eine ganz andere Baustelle, weist eher auf "Ich bin das Licht", möglichweise natürlich auch auf ältere Riten aufbauend, sicher nicht auf Rüben- und Kürbisfratzen.
Dazu verweise ich doch lieber auf den röm-katholischen Brauchtums- und Festexperten Becker-Huberti, Köln.
Festjahr.de

Zitat
Der 1. November markiert hier den Winterbeginn und ist zugleich Jahresanfang. Hintergrundfolie ist nun nicht mehr Ostern, sondern die sterbende Natur, durch die die ewige Welt der Heiligen sichtbar wird. Durch die irisch-schottischen Missionare gelangte das Allerheiligenfest am 1. November im 9. Jahrhundert auf den Kontinent.
Im irischen Einflussbereich (z. B. USA) haben sich vorchristliche Brauchelemente erhalten, analog den Saturnalien vor dem römischen Neujahr. Am Halloween, dem Vorabend der Heiligen (= hallows), wird ein ausgelassenes Brauchtum gepflegt.



und Religioeses-Brauchtum.de

Zitat
Altes Jahresendbrauchtum und die gefeierte Einheit der Lebenden mit den Toten führten zu ausgelassenen Feiern. Das in die USA exportierte und von dort auch nach Deutschland schwappende Halloween-Brauchtum hat mit diesem Anlass nur noch wenig zu tun. Es ist eher eine Mischung von Karneval, Walpurgisnacht und Silvester in Verbindung mit ausgehöhlten Kürbissen - ein Party-Gag oder eine Art Winterkarneval.



Ein anderes bitter klingendes katholischesFundstück: 9,5 Thesen zu Halloween

Fritz


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

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#15

RE: Kürbis-Reformation?

in Küche & Rezepte 02.11.2010 13:54
von kreuzpatsch • 423 Beiträge

Danke Fritz, dass Du nochmal bzgl. der Halloweenbräuche recherchiert hast.

Zitat

Altes Jahresendbrauchtum und die gefeierte Einheit der Lebenden mit den Toten führten zu ausgelassenen Feiern.

Diese Aussage bestärkt mich darin, dass es auch bei Halloween so ist, dass es ein (sagen wir) theologisches Thema gibt, dass im volkstümlichen Brauchtum (in einer bestimmten Region) seinen Ausdruck fand....und heute von unserer weithgehend entkirchlichten Gesellschaft nicht mehr verstanden wird. Es bleibt gewissermaßen nur noch die "äußere Hülle", das Brauchtum - der theologische Sinngehalt ist im gesellschaftlichen Gedächtnis (so gut wie) nicht mehr präsent. Dem Weihnachts. und Osterfest ergeht es ja nicht wirklich besser...


... Und ob das österliche Licht wirklich eine ganz andere Baustelle ist?


Zitat aus : http://www.religioeses-brauchtum.de/herb...heiligen_1.html

Jährliche Gedenktage für alle Verstorbenen als Sammelfest gab es in der Westkirche seit dem frühen Mittelalter, meist nach der Osterzeit, z.B. am Pfingstmontag oder am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag. Tendenziell gibt es eine - allerdings nicht allgemein gültige - Verbindung zwischen Ostern und dem Totengedächtnis. Die Feier der Auferstehung Christi zu Ostern und der durch Christus für die Toten wieder eröffnete Himmel und das Gedächtnis der Verstorbenen, die geläutert im Himmel weiter leben, bilden eine Einheit.

Barbara


zuletzt bearbeitet 02.11.2010 13:55 | nach oben springen


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