Und wieder ist Advent. Fenster und Straßen sind adventlich geschmückt, der Weihnachtsmarkt ist eröffnet, Weihnachtsstimmung kommt auf und viele Erwartungen für diese Zeit.
Und doch begegnen mir immer wieder Menschen, die sich nicht auf den Advent und das Weihnachtsfest freuen können. Denn gerade zu Weihnachten wird bewußt, was fehlt. Wenn alle vom „Fest der Familie“ reden, wird die eigene Einsamkeit besonders spürbar. Wenn andere vom „Fest der Liebe“ singen, fällt der leere Platz besonders auf. Wenn das „Fest des Friedens“ beschworen wird, belastet erlebte Unversöhnlichkeit. Und so kommt es, dass so mancher sagt: „Ach, wenn das Fest nur schon vorbei wäre.“ Diesen Satz höre ich besonders oft von Menschen, die um ihren Mann oder Frau oder um ein Elternteil trauern, oder auch um ein Kind oder Schwester bzw. Bruder. Egal, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist, gerade in der Advents- und Weihnachtszeit wird der Verlust schmerzlich bewußt. Dann können die alten Traditionen und Bräuche nicht nur trösten, sondern auch verletzen.
Da scheint es ein Ausweg zu sein, Weihnachten aus dem Weg zu gehen und damit den eigenen Erinnerungen an die „gute alte Zeit“ auszuweichen oder damit die eigene Sehnsucht nicht wahrzunehmen.
Doch das gelingt selten.
Ich ermutige Euch, diesen Advent als besondere Zeit zu erleben. Bezieht die Erinnerungen in Euren Advent mit ein, Ihr habt doch Phantasie! Stellt den alten angekokelten Leuchter aus Eurer Kindheit ins Zimmer oder legt einen geschmückten Zweig des Adventsstraußes aufs Grab Eurer Lieben oder …
Die Erinnerung wird wohl tröstlicher werden, aber die Sehnsucht bleibt; die Sehnsucht nach der „heilen Welt“, nach Frieden, Liebe, Geborgenheit, Harmonie und Gemeinschaft. Diese Sehnsucht kann nur von anderen erfüllt werden.
Ich bin sicher, Jesus Christus kann meine Welt heilen, und auch Eure Welt, so, wie es in dem Spruch für diese Woche heißt:
„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ (Sach. 9,9)
in diesem Sinne einen gesegneten Advent wünscht
Tarantoga