#1

Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 15.04.2014 19:57
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/dues...n-aid-1.4178358

Also ich kann den Vermieter verstehen. Bei Facebook hingegen ist das große Gegreine wegen der Meinungsfreiheit im Gange.


zuletzt bearbeitet 15.04.2014 19:58 | nach oben springen

#2

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 16.04.2014 01:24
von Tarantoga • 413 Beiträge

Hallo Andrea,

wofür so manche Leute Zeit, Kraft und Geld haben, ts ts ts.
Bei der Rechtslage in Deutschland könnte ich mir vorstellen, daß wer auch immer das liest eben wegen Verletzung religiöser Gefühle den Hauseigentümer verklagen kann. Insofern hat er rechtens gehandelt, nicht daß er noch zahlen muß für die "Meinungsäußerungen" anderer.
Mal ganz abgesehen davon richtet sich die Aufschrift auf dem Fenster auch gegen andere Religionen, nicht nur gegen christliche Konfessionen. Die Aufschrift ist eine propagandistische Übertreibung.

Von mir aus sollen die doch ihren Frühling feiern.

Gruß
Tarantoga

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#3

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 16.04.2014 10:16
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #1
ich kann den Vermieter verstehen.

WARUM? Ich kanns nicht nachvollziehen ... in einer deutschen Halbmillionen-Stadt kommts mir allzu naiv und ausreligioeser Perspektive viel zu kurz gesprungen vor. WAS sagt das fur Alltagspraesenz und Allgemein-Attraktivitaet chr. Glaubenspraxis?
Vor 50 Jahren waere solche Werbung unvorstellbar ... WAS hat sich seitdem veraendert, was ist geschehen oder NICHT geschehen, wo mangelt es in chr.-kirchlicher Aussendarstellung?
Duesseldorf ist NRW Landeshauptstadt, auch Zentrum der EKiR, unweit des heiligen Koeln, Mitten im Rheinland, nicht im vorgeblich entchristlichten, exkommunistischen Osten (Europas).
F.


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts! (Bischof Jacques Gailot, Diözese Partenia)
Jesus ist nicht gekommen, die Menschen frommer zu machen, sondern die Frommen menschlicher! (Paul M. Zulehner)
Altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot - das ist hart!

zuletzt bearbeitet 16.04.2014 11:33 | nach oben springen

#4

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 16.04.2014 21:06
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Morgen findet bei mir um die Ecke beim Amtsgericht die Aktion "Hoppel dich frei! - Kirchenaustritt zum Hasenfest statt". Dieser sogenannte Düsseldorfer Aufklärungsdienst (zur Giordano-Bruno-Stiftung gehörig) initiiert das Ganze und offeriert Austrittwilligen, die 30,00 Euro Gerichtsgebühren für den Austritt zu erstatten. Mich erinnert das irgendwie an die Bankenwerbung "50 Euro, wenn Sie uns mögen und 100 Euro wenn nicht" oder Ähnliches. Atheisten mit Bestechungsboni beim Missionieren sozusagen ...

@ Fritz: Ich weiß nicht, ob es allein der vielleicht im Argen liegenden christlich-kirchlichen Außenwerbung geschuldet ist, dass ein gewisser Wertewandel stattgefunden hat und die Bedeutung der christlichen Kirchen heute von vielen in Frage gestellt wird. Solche Skandale wie kürzlich in Limburg spielen der "Volksmeinung" natürlich zu, jedenfalls fällt eine tendenziöse Berichterstattung bei jenen auf fruchtbaren Boden, die ohnehin so gut wie keinen Bezug zum Glauben mehr haben. Die Medien prägen das Bild von Kirche ganz entscheidend, meist ist diese Berichterstattung doch eher weniger fundiert, sondern auf reißerische Wirkung ausgelegt.


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#5

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 16.04.2014 23:02
von Tarantoga • 413 Beiträge

Hallo Andrea und Fritz,

Zitat von Fritz7 im Beitrag #3

in einer deutschen Halbmillionen-Stadt kommts mir allzu naiv und ausreligioeser Perspektive viel zu kurz gesprungen vor.


was ist dir zu kurz gesprungen, die Aktion oder die Reaktion? und warum, wieso, weshalb? Ich verstehe dich nicht.

Zitat von Fritz7 im Beitrag #3

WAS sagt das fur Alltagspraesenz und Allgemein-Attraktivitaet chr. Glaubenspraxis?
WAS hat sich seitdem veraendert, was ist geschehen oder NICHT geschehen, wo mangelt es in chr.-kirchlicher Aussendarstellung?


Fritz, machst du es dir nicht sehr einfach, die Schuld nur bei den Kirchen und ihrer Aussendarstellung und Attraktivität zu suchen? Warum entschuldigst du unbesehen und ohne genaue Kenntnis fast prinzipiell alle, die an Kirche Kritik üben bzw. auf faire oder unfaire Weise gegen Kirche vorgehen?
Und woran soll sich Attraktivität und Aussendarstellung von Kirche orientieren? Am "guten Geschmack der Masse"??

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #4

Morgen findet bei mir um die Ecke beim Amtsgericht die Aktion "Hoppel dich frei! - Kirchenaustritt zum Hasenfest statt". ... Atheisten mit Bestechungsboni beim Missionieren sozusagen ...



Was sind denn das für Werbesprüche, wäre ja lustig, wenns nicht so ernst wäre.
Aber der Missionsfeldzug der Atheisten scheint gerade erst Fahrt aufzunehmen.
In Rußland könnte man sehen, wohin 100 Jahre Atheismus führen, aber da will ja keiner hinsehen, noch ist die Hybris groß genug zu meinen, die Menschen hier wären was besseres.
Muß wohl jeder seine Erfahrungen machen, auch wenn es auf Kosten anderer geht.

euch eine ruhige Karwoche
Tarantoga

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#6

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 16.04.2014 23:03
von Br. Bernd OFS • 20 Beiträge

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #4
Ich weiß nicht, ob es allein der vielleicht im Argen liegenden christlich-kirchlichen Außenwerbung geschuldet ist, dass ein gewisser Wertewandel stattgefunden hat und die Bedeutung der christlichen Kirchen heute von vielen in Frage gestellt wird.


Vielleicht auch ein wichtiger Gesichtspunkt:

Zitat:
"Die große Gefahr der Welt von heute mit ihrem vielfältigen und erdrückenden Konsumangebot ist eine individualistische Traurigkeit, die aus einem bequemen, begehrlichen Herzen hervorgeht, aus der krankhaften Suche nach oberflächlichen Vergnügungen, aus einer abgeschotteten Geisteshaltung. Wenn das innere Leben sich in den eigenen Interessen verschließt, gibt es keinen Raum mehr für die anderen, finden die Armen keinen Einlass mehr, hört man nicht mehr die Stimme Gottes, genießt man nicht mehr die innige Freude über seine Liebe, regt sich nicht die Begeisterung, das Gute zu tun. Auch die Gläubigen laufen nachweislich und fortwährend diese Gefahr. Viele erliegen ihr und werden zu gereizten, unzufriedenen, empfindungslosen Menschen. Das ist nicht die Wahl eines würdigen und erfüllten Lebens, das ist nicht Gottes Wille für uns, das ist nicht das Leben im Geist, das aus dem Herzen des auferstandenen Christus hervorsprudelt."

Apostolisches Schreiben "Evangelii Gaudium", 2.

pace e bene
Bernd


Nachrichten aus dem Vatikan: http://de.radiovaticana.va/
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#7

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 17.04.2014 20:50
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Gestern las ich bei evangelisch.de den folgenden Chrismon-Artikel, bei dem es um eine EMNID-Studie zum Thema evangelische Kirchenmitglieder geht:

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/...-abschied-20887

Mir stach besonders der Satz ins Auge : "Es gibt einen stillen Abschied von der Kirche auf breiter Front, der kaum Schlagzeilen macht und der nur selten mit großem Ernst öffentlich diskutiert wird."

Hier wird eine Entwicklung skizziert, die für die ev. Kirche in der Tat immer mehr zur Herausforderung wird.


P.S. Es war da heute bei der "Hoppel dich frei-Aktion" ein buntes Trüppchen mit Luftballons vor einem Infotisch versammelt, mehr Menschen als ich erwartet hatte, aber kein "Wahnsinns-Auflauf".


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#8

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 18.04.2014 14:00
von Fritz7 • 687 Beiträge

Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #7

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/...-abschied-20887
Mir stach besonders der Satz ins Auge : "Es gibt einen stillen Abschied von der Kirche auf breiter Front, der kaum Schlagzeilen macht und der nur selten mit großem Ernst öffentlich diskutiert wird."
Hier wird eine Entwicklung skizziert, die für die ev. Kirche in der Tat immer mehr zur Herausforderung wird.

EKD/Kirche scheint auf die Entwicklung eher nicht reagieren, sie nicht mal in Breite öffentlich diskutieren zu wollen, wenn sie sie denn überhaupt zur Kenntnis nimmt, nach dem probaten Rezept "mögliche Konflikte verkleistern oder schönreden"
V.KMU = 5. Kirchenmitgliederuntersuchung
http://www.ekd.de/download/ekd_v_kmu2014.pdf http://www.ekd.de/EKD-Texte/kmu5_text.html

Zitat
Münster (epd). Ein Großteil der Protestanten ist nach Einschätzung des Soziologen Heiner Meulemann nur noch aus Tradition in der Kirche. Kirchenmitgliedschaft habe mehr und mehr fast "brauchtumsmäßige Dimension und keine innere Motivation "Kernaufgabe der Kirche ist es, religiöse Sicherheit zu vermitteln."

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2014_04_02_2_kmu5_kongress.html


Zitat von A. Clarenbach im Beitrag #7
P.S. Es war da heute bei der "Hoppel dich frei-Aktion" ein buntes Trüppchen mit Luftballons vor einem Infotisch versammelt, mehr Menschen als ich erwartet hatte, aber kein "Wahnsinns-Auflauf".
Na, wenn der Klebstoff der inhaltlichen Motivation nichts mehr hält, nur noch die Gewohnheit, Trägheit und evt. die mangelnden 30 EUR ... dann müsste ich mich ernsthaft fragen, ob nicht ein Sozialfond zum Verwaltungsgebührenerlass nicht Gebot kirchlicher Glaubwürdigkeit/ Echtheit und Verantwortung wäre. Ich erinnere mich da an einen (freikirchlichen) Jungen der Nachbarschaft, der sagte "Kirche ist wie Mausefalle, rein kannst du, aber raus nicht wieder" Er meinte damit die Gemeindepraxis mit Jugendgruppen SEINER Gemeinschaft. - Für mich schrecklich, dies Modell. Ich will zu keiner Mausefallen-Kirche gehören ... Ich will nicht, dass meine Kirche materiell klammert nach diesem Miodell (auch keinem anderen ...)

Zum Hasenfest / Hoppel dich ...
Es scheint so, dass der Osterhasenbrauch vor ca. 300 Jahren eine konfessionalistische/ säkulare Erfindung der Evangelen zwecks Abgrenzung von katholischer Osterpraxis ist.
aus http://www.religioeses-brauchtum.de/fruehjahr/ostern_2.html

Zitat
Ostereier - einst ein konfessionsscheidendes Merkmal
Während sich unter den Katholiken die Tradition des gefärbten Ostereis und seine liturgische Einbindung, die Eierweihe, über Jahrhunderte erhielt, gerieten diese Bräuche in die evangelische Kritik: Von katholischer Seite wurden sie als Symbol des auferstandenen Christus verstanden, die - gefärbt und gesegnet - als Segen spendend galten; sie waren letztlich auch ein Ergebnis der katholischen Fastenordnung, die den Eiergenuss in der Fastenzeit verbot. Auf evangelischer Seite waren die Ostereier dagegen Ausdruck einer falschen Werkgerechtigkeit. Nach reformatorischer Sicht aber wurde man vor Gott nicht durch verdienstliche Werke, und sei es auch das Fasten, sondern allein wegen seines Glaubens („sola fide”) gerecht.
Die evangelische Ablehnung der katholischen Ostereier brachte die Einführung von - jetzt allerdings säkularen - Ostereiern bei evangelischen Christen. Und eben diese säkularen Ostereier brachten die Einführung des Osterhasen mit sich. Seit ungefähr 1700 lassen sich einerseits vermehrt evangelische Schriften gegen die „Auswüchse des Osterglaubens” belegen, die - moralisierend-belehrend - katholisches Osterbrauchtum zu bekämpfen suchen. Parallel dazu bildete andererseits das städtische evangelische Bürgertum den Nährboden für die sich anbahnende evangelische Ostereierakzeptanz: Das Bürgertum schuf um 1800 nicht nur eine romantisch-rührselige ghettohafte Familienwelt, sondern in ihr eine eigene - vermeintlich kindgemäße - Kinderwelt, eine Mischung aus Gutwilligkeit und Pathos, Sentimentalität und Naivität.
Typisch für diese säkularen Ostereier war, dass sie - von den Eltern versteckt - von den Kindern gesucht werden mussten. Eine solche Ostereiersuche ist für 1783 (interessanterweise für Gründonnerstag!) aus dem Hause Goethes in Weimar belegt. Nicht ohne Grund, denn die Ostereiersuche und damit dann auch der Osterhase tauchen ausnahmslos in evangelischen Gegenden und bei evangelischen Autoren auf.
Der Siegeszug des Osterhasen
Überkonfessionelle Verbreitung fand der Osterhase nicht durch ökumenisches Denken oder Nationalbewusstsein. Drei Phänomene haben die Ausbreitung des Osterhasen beflügelt: die Süßwarenindustrie, Kinderbücher und Postkarten.


F.


Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Stanisław Jerzy Lec)
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#9

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 10.05.2014 19:36
von Fritz7 • 687 Beiträge

Hallo,
... und das war jetzt schon alles zum Thema? Ich bin maßlos enttäuscht ...
Ich habe mein Statement inzwischen einige Male gelesen und überdacht und Fakten nachgeforscht. Tut mir leid, ich komme immer noch zum gleichen Text. Und zu sehr vereinfache ich mir eigentlich nie, breite nur evt. nicht alle Argumente in ermüdender Breite aus ... Könnte ja immer noch nachgeholt werden bei Bedarf ... der aber scheints nicht besteht ...

Voreilendes Einknicken vor möglichen KLAGEN ist für mich KEIN vertretbares Motiv. Klagen können alles mögliche und unmögliche anstreben ... auch ohne begründbarem Rechtsgrund. So brauchte der Richter auch nur über die Angemessenheit der Fristsetzung urteilen und damit die Klage abschmettern ... und sich mit der zugrundeliegenden religiösen Tatbeständen gar nicht befassen ... Ich bin übrigens gar nicht der aufgepinselten Meinung der imho naiven Plakatmaler, aber ich stehe dafür, dass sie auch falsche Meinung frei vertreten dürfen. Haarig wird's bei irriger Tatsachendarstellung ... Und mit 30 EUR Gebührenerstattung lassen sich auch in Düsseldorf kaum Leute bestechen / korumpieren ...

Über den Zusammenhang von GlücklichSein und Gläubigkeit könnte man gewiss ertragreich streiten. Der Wittenberger Pfarrer und DDR-Bürgerrechtler Schorlemer wird gerade mit dem Ausspruch zitiert: "Wirklich reich ist nur, wer glücklich ist!" Danach wäre niemand mehr als ganz kurze Zeit reich ... ob nun gottgläubig oder konfessionslos - weil perfektes Glück eben nicht anhält ..., eher die seltene Ausnahme im Leben ist.

"Pro Multi - Er lädt Alle ein!" (zu Wein & Brot) Mt 26,28 parr


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zuletzt bearbeitet 10.05.2014 19:59 | nach oben springen

#10

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 10.05.2014 21:28
von A. Clarenbach • 348 Beiträge

Hallo Fritz,

also siehst du es auch so wie eine Majorität bei Facebook ("Meinungsfreiheit über alles"). Ich sehe es eben anders. Es ging in diesem Fall darum, dass die Eigentümer das Ladenlokal ursprünglich an einen Antiquar vermietet haben, dessen Geschäfte liefen wohl nicht so, er ist irgendwie mit dieser atheistischen Initiative verbandelt und hat diesem Verein für die Aktion das Ladenlokal zur Verfügung gestellt, bevor er den Laden ganz dicht macht. Die Vermieter hatten die Befürchtung, dass er nun an diese Initiative dauerhaft untervermieten würde und ihnen passte eben die atheistische Botschaft nicht.

Wäre es mein Ladenlokal, mir würde das auch nicht passen, mir würde auch Propaganda von diversen anderen Gruppierungen nicht passen, die Meinungsfreiheit könnten die Leute gerne an angemeldeten Infoständen ausleben, aber an meinem Schaufenster wäre Schluss.

Gruß

Andrea


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#11

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 11.05.2014 15:02
von Fritz7 • 687 Beiträge

Nein nicht über alles, aber als sehr schützenswertes schwerwiegendes Verfassungs-Grundrecht ...

Guck mal nach Plauen, um zu sehen, was dabei herauskommt, wenn polizeiliches Ordnungsrecht stärker durchgesetzt wird als demokratische Meinungsfreiheit als Demonstrationsrecht gegen Rechts zu schützen. Da wurden viele Menschen wahllos auf einem KirchVorplatz mit einiger Polizeigewaltentfaltung eingekesselt zur Personalienerfassung und Kriminalisierung ohne bzw vor jedem Gerichtsbeschluss ... und als sie in die geöffnete Kirche auswichen, mit geballter Staatsmacht aus der Kirche herausgeholt ...
Ich kann nur zur Vorsicht
mahnen, wo Grundrechte ausgehölt werden durch vermeintlich rechtsgeschützte Privatinteressen ...
Ich glaube ja auch nicht, dass ich begeistert wäre, wenn meine Mieter auf meinem Grundstück politische Propaganda präsentierten. Aber ich würde mir eine Klage dagegen oft und lange überlegen... und hoffte, wenn doch, dass Gerichte dann Augenmaß für Verfassungsgrundrechte zeigten ... und mir teuer! meine Grenzen.


"Pro Multi - Er lädt Alle ein!" (zu Wein & Brot) Mt 26,28 parr


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zuletzt bearbeitet 11.05.2014 15:36 | nach oben springen

#12

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 11.05.2014 22:39
von Tarantoga • 413 Beiträge

Hallo Fritz,

also für das Geschehen in Plauen und in Düsseldorf sehe ich keinen Zusammenhang.
Wenn über Plauen zu diskutieren wäre, dann in einem anderen Threat.

Ich sehe durch die Klage des Hauseigentümers in Düsseldorf die Meinungsfreiheit nicht gefährdet, weder in Düsseldorf noch in Deutschland.
Es geht ja nicht nur darum, ob dem Hauseigentümer eine (vom Untermieter des Mieters öffentlich geäußerte) Meinung paßt oder nicht, ob er sie teilt oder nicht,
sondern es geht auch darum, daß er (der Hauseigentümer) für diese Meinung haftbar gemacht werden kann,
und "Augenmaß für Verfassungsgrundrechte" haben Gerichte wohl nach anderen Kriterien als du oder ich.

Diese rechtliche Seite ist das eine, die moralische, ethische oder geistliche Seite eine andere.
Wenn die Einen das Recht haben, christliche Werbung auf ihren Immobilien zu verbieten,
dann müssen die anderen auch das Recht haben, atheistische Werbung auf ihren Immobilien zu verbieten,
oder?
Auch da darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden.

Gruß Tarantoga

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#13

RE: Hasenfest - Nein Danke!

in Was nicht so recht passen will... 23.05.2014 21:43
von Fritz7 • 687 Beiträge

Und was nun? Wie solls weitergehen?


"Pro Multi - Er lädt Alle ein!" (zu Wein & Brot) Mt 26,28 parr

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