"Endlich mal allein!" Mein Freund war begeistert. Seit drei Tagen war er Strohwittwer. "Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich das genieße", schwärmte er. "Ich lasse meine Socken liegen, wo sie grade hin fallen. Ich sitze abends vor dem Fernseher und esse Ripple einfach so aus der Hand. Morgens trödle ich eine Stunde im Bad. Herrlich!"
Acht Tage später klagte er über seine Einsamkeit. Meine Belehrung: "Du bist nicht einsam, Kerle, du bist bloß allein", fruchtete nicht. Er laufe in seiner Wohnung herum, "wie a Henn vor Tag". Es sei immer so still bei ihm zuhause. Und in der Küche sehe es aus "wie Sau!" Das alles erzählte er mir in einer Kneipe, und er wollte auch nach dem vierten Viertele nicht heim. Dort erwarte ihn das Grauen. Und wieder strapazierte er das Wort "Einsamkeit".
Als ich sagte: "Manchmal fühle ich mich einsam, obwohl ein Haufen Leute um mich herum sind", sah er mich an wie eine Gans, wenn's blitzt. Aber nach kurzem Nachdenken...
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